Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 578
(PDF, 165 MB)
Bibliographische Information
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578 Psychische Studien. XVII. Jahrg. 12. Heft. (December 1390.)

wo ein Schiff von San Francisco, das jedes Jahr einmal zu
kommen pflegte, geblieben sei. „Eine Anzahl Indianer
schwenkten den .Schamanen auf einem Tau aus Cederbast,
an das er mit Füssen und Armen befestigt war, über dem
Feuer hin und her, — das Tau fing an zu brennen, riss
ab, und der Schamane fiel ins Feuer, sprang aber so schnell
aus den Gluthen hervor, dass ihm kein Leid geschah. Nun
erklärte er, dass das Schiff zu Grunde gegangen sei und
nie wieder zurückkommen würde. Also geschah es auch
wirklich, und für diesmal hatte der Schamane richtig
prophezeit." — Der Verfasser scheint niclt an die volle
Echtheit dieser Prophezeihung zu glauben; aber es ist doch
immerhin wahrscheinlich, dass durch die Feuerprobe der
visionäre Blick eröffnet wird. — Den dritten Geheimbund
der Selbstpeiniger oder Hatzi-krvalla bei dem Stamme der
Kwakjult wollen wir nur andeuten, weil Forscher auf diesem
Gebiete gute Beispiele für die Statuvolence und Anästhesie
oder Gefühllosigkeit durch den Willen finden können. Sie
erinnern an ähnliche Vorgänge im Orient, in Egypten und
Tunis unter Fakirs und mohamedanischen Mönchen. Der
Verf. nennt noch einen vierten Geheimbund, den der Nuttlo-
mattlas. „Auch sie werden als von den Geistern inspirirt angesehen
, und aus ihren wunderbaren Sprüngen und Gebärden
sollen die Umstehenden schliessen, dass sie nicht Herr ihrer
Handlungen sind, sondern gewissermaassen als Incarnationen
von Geistern erscheinen. . . Die Tänzer stellen bei dieser
Gelegenheit (dem heiligen Wintertanz 'Kosint') die Geister
oder Stammesgottheiten dar. Fällt einer von ihnen durch
Unvorsichtigkeit zu Boden, so umringen ihn die Nuttlo-
mattlas mit ihren Keulen und Spiessen, um den Gefallenen
sogleich zu tödten, als unwürdigen Vertreter einer Gottheit,
die er durch seine irdische Schwäche beleidigt hat." Verl
glaubt, diese vier Geheimbunde werden binnen kürzester
Zeit ganz aussterben.

i) C. Meinhof berichtet in seinem Artikel: — „Götterglauben
und Aberglauben in Kamerun" (s. „Daheim"
Nr. 38 vom 23. Juni 1888) — unter vielem anderen
Interessanten folgendes: — „Ein Göttername, der bei
anderen Stämmen der Bantu-Völker, z. B. bei den Basuto
in Südafrika, den höchsten Gott bezeichnet, Molimo, ist in
Kamerun zur Benennung der Gespenster herabgesunken.
Modimo oder edimo lautet das Wort in der Duallasprache.
Man lehrt dort: — 'Ein jeder Mensch hat zwei Seelen.
Die eine kommt zu Gott, wenn der Mensch stirbt, nach
oben in das Reich des Lichtes, die andere wird mit dem
Menschen begraben und treibt als Gespenst {Edimo) allerlei


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