Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
17. Jahrgang.1890
Seite: 583
(PDF, 165 MB)
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Kurze Notizen

583

Herrn Symmer „konnten Andere es nicht mit demselben
Erfolge nachmachen: theils war die Luft nicht trocken
genug, mitunter die Hand zu feucht, zuweilen die Seide
mangelhaft; es mag aber auch gewesen sein, dass Herr S.
ein electrischer Mensch war. Es giebt nämlich Personen,
die sich ähnlich wie eine Electrisirmaschine verhalten und
sowohl sich, wie geeignete Gegenstände mit verhältnissmässig
grossen Electricitätsmengen laden. — Eine electrische Dame
wurde drei Jahre hindurch von dem französischen Arzte
Dr. CK Fere behandelt. Die hochgradig nervöse und an
Essunlust leidende Kranke nahm schon als junges Mädchen
wahr, dass in ihren Haaren bisweilen ein mehr oder minder
starkes Knistern entstand, und dass in der Dunkelheit
deutlich sichtbare Funken hinaussprangen. Diese Erscheinung
zeigte sich später in verstärktem Maasse und ist seit zehn
Jahren fast beständig vorhanden. Sie bleibt aus bei feuchtem
Wetter und bei Südwinden. Die Pinger der Dame ziehen
leichte Körper wie Papier Stückchen an. Die Haare geben
bei Berührung mit dem Kamme nicht nur Funken, sondern
bereiten auch alle mögliche Schwierigkeiten wegen ihres
Bestrebens, sich aufzurichten und sich von einander zu
entfernen. (S. 570.) Berührt Wäsche die Haut, so entsteht ein
leuchtendes Knistern, und die Kleidungsstücke haften
dem Körper so fest an, dass sie die Bewegung hindern.
Wenn die Dame einen wollenen Stoff oder eine über einen
Holzstuhl ausgebreitete Serviette einige Male mit ihren
beiden Händen streicht, so haftet der mit Eiectricität
geladene Gegenstand dem Stuhle fest an, und man kann
aus ihm Funken von einem Centimeter ziehen. — Diese
anscheinend regelwidrige Erzeugung von Eiectricität wechselt.
Es entstehen stärkere Entladungen infolge von
heftigen Gemüthsbewegungen. Nach Anhören von
Musik macht sich das Knistern am ganzen Körper mit
einem unangenehmen Gefühl von Prickeln in den Beinen
bemerkbar. Wetterveränderungen werden zuweilen schon
einige Tage vorher empfunden; wenn bei feuchter Atmosphäre
die Spannung abnimmt, stellt sich ein Zustand von allgemeiner
Erschlaffung ein. — Den krankhaften Zustand
seiner Patientin besserte Dr. Fere durch electrische Bäder,
da er annahm, dass die Krankheitserscheinungen in einem
aussergewöhnlichen Verluste von Eiectricität zu suchen seien.
Der günstige Erfolg bestätigte die Richtigkeit der Ansicht.
— Die electrische Dame war sehr mager, blutarm und besass
eine auffallend trockene Haut. Wie Herr Symmer sich
befand, wissen wir nicht, aber man kann aus den doppelten
Strümpfen, die er sich anthat, schliessen, dass er ebenfalls


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