Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 23
(PDF, 156 MB)
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Krepelka: Italische Dämonologie und Mystik. 23

gelegt.1) Die Todten als die im Mutterschoosse der Natur
Verborgenen hatten auch eine gemeinsame Mutter „Mania",
welche als „Mana Genita" der Geburt vorstand und in
Gemeinschaft mit den Genien verehrt wurde.9) Als die
Seele den Schooss der „Mania" verliess, war sie ein Lar,
(auch weiblich Lara), und dass die „Laren" sich wieder
verkörpern konnten, zeigt die Sage von der Geburt des
Königs Servius Tullius. Die „Laren" und „Genien" waren
nur insofern von einander verschieden, indem erstere aus
abgeschiedenen Seelen sich bildeten, während dieses bei
den Genien nicht nothwendig vorauszusetzen war. Ein
„Genius" war die Seele auch vor ihrer ersten Verkörperung;
als „L%r" kam sie erst aus dem Schoosse der „Mania",
nachdem sie schon einmal durch den Tod gegangen war.
Bedeutsamer weise feierte man ein Genien- und Larenfest
in der Familie am dritten Tage nach der Geburt
jedes Kindes. {Härtung „Rel. A. ßöm." II, 244.) Als
Schutzgeister des Hauses, mit specieller Beziehung auf den
Haushalt und Wohlstand, selbst auf Kindersegen u. s. w.
hiessen die „Genien" und „Laren" auch „Penaten." Nationale
Genien und Laren als Schutzgötter der Lebendigen hiessen
„Semonen" und „Indigeten"; besonders Letztere sollen einst
Sterbliche gewesen sein.8) Bei Macröbius werden die
„Hesiodäischen Dämonen" als „Indigetes Divi" übersetzt.
Und es ist keine Schmeichelei, bemerkt dieser, wenn die
Gründer der Städte und die Lenker der Staaten als deren
Beschützer nach dem Tode verehrt werden; denn, wie die
Todten nach Virgil („Aen." VI, 635 ff.) selbst unbedeutende
Dinge, woran sie gewöhnt waren, nach dem Tode zu verrichten
fortfahren, um wie viel mehr werden diejenigen,
welche im Leben für das Wohl des Vaterlandes sorgten,
ihr Ehrenamt weiter führen, und vom Himmel herab wohl-
thätig über die Menschen walten.4) Nicht nur das Glück
oder Unglück der Seelen, sondern auch ihre Befähigung zu
einem bestimmten Wirken war also durch die gut oder
schlecht bestandene Lebensprobe bedingt.

l) Vergl. Äug. 1. c. VI, 9, IV, 8. — Bestus p. 265, ed. Müller. —
Hör. „Se?m." II, 6, 18 und Plut. „Quaest. Rom." 23.

*) Härtung 1. c. I, 60. — Preller 1. c. 73. — Plut. „Quest. R." 52.

s) Jrnob.' 1. c. II, 64. - „Indigetes" bedeutet „Eingeborene";
„Indigetes Divi" göttliche Eingeborene, Hausahnen, Heimathgötter.

4) Macroh. „Comment. ad sonm. Scip." I, 9, 6. — Preller „Rom.
Mytholog." 78 ff. — Vgl. Agrippa's Lehre vom Jenseits in der
„Sphinxt? II, 3, p. 285.

(Fortsetzung folgt.)


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