Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 29
(PDF, 156 MB)
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Bpanuth: Die „übersinnlichen" Verkehrswege. 29

Moleeularbewegungen des Duftes vollkommen gleichen,
vielmehr ist klar, dass beide sich decken müssen. Die
Actionen unseres Körpers sind demnach nichts weiter als
ein directer Ausdruck unseres jeweiligen Duft-, resp. Seelen-
zustandes. Beständen wir nur aus Seele und Körper, so
würden wir eine willenlose, nicht bewusst empfindende
Reflexmaschine sein. Da das nun aber nicht der Fall ist,
so müssen wir unser bewusstes „Ich4*, unseren denkenden
Geist mit in Betracht ziehen, und da gilt allgemein, dass
unsere individuellen Anlagen von grossem Einfluss auf
unseren Geist sind, d. h. mit anderen Worten, dass unser
Geist stets mit unseren Seelenzuständen zu rechnen hat;
diese bieten eben — die im Körper selbst stattfindenden
Duftbewegungen sowohl, als auch die von aussen auf sie
einwirkenden, fremden, — dem Geiste die Bilder unserer
materiellen Existenz. Wir können mithin sagen, dass die
Bewegungen des eigenen (Individual-)Duftes sowohl, als
auch die Bewegungen irgend eines anderen, an uns herantretenden
Duftes von stetem Einfluss auf unseren Geist
sind; sie gelangen durch unsere chemischen Sinne zur
geistigen, bewussten Empfindung, zur Vorstellung, wie
Schall-, Licht- und sonstige Bewegungen der Materie durch
unsere physikalischen Sinne.

Wenn wir aber den seelischen Einfluss auf den Geist
anerkennen, so können wir auch nicht umhin, einen geistigen
Einfluss auf Seele und mithin Körper anzunehmen, die
Fähigkeit des Geistes, Triebe, Instincte, Affeete u. s. w,
hemmend, beschleunigend, kurz gesagt, dirigirend zu beeinflussen
, was auch von Jäger hervorgehoben wird; Jäger sagt,
dass geistige Bewegung stoffzersetzend, duftentbindend wirkt.

Einerseits erinnere ich daran, dass Jäger in seinen
Schriften darauf hinweist, dass das Anunsherantreten eines
specifischen Duftes — natürlich nur bei feinsinnigen Individuen
— directe Vorstellung desjenigen Objectes, dem
der betreffende Duft eigen ist, hervorzurufen im Stunde
ist, und dass mit dieser Thatsache vollständig das harnionirt,
was — z. B. von Dr. Carl du Frei über künstliche Träume
gesagt wird.

Andererseits aber müssen wir einem Vorgang in der
„Hypnose44 Beachtung schenken, welcher auch mit unseren
Erfahrungen im tageswachen Bewusstsein in puncto „Einbildung
" correspoudirt. Wenn nämlich der Hypnotiseur
von seinem „Medium" in der Hypnose eine Kartoffel als
Apfel verspeisen lässt und das „Medium-* den Geschmack
des Aptels davon hat, so lange ihm die Suggestion nicht
genommen wird, so möchte ich nicht anstehen, darin eine


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