Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 32
(PDF, 156 MB)
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32 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1891.)

— er hat einem Kobold die Kappe weggenommen, und der
hat ihm einen Sehatz gezeigt u. s. w.'**) — Nach einem beim
Gastmahle entbrannten Streit zwischen einem reichen unwissenden
Wichtigthuer Ascyltos und einigen anwesenden
Studirten, welche nebst einem gebildeten griechischen Sklaven
über des Unwissenden Kede heimlich gelacht haben, „legt
sich Trimalchio selbst beschwichtigend ins Mittel und ermahnt
den Zornigen, (welcher schon ganz gewaltig losgeschimpft
hat,) er möge als der Klügere nachgeben. Nach einiger
Zeit fordert er dann einen anderen seiner Mitfreigelassenen
auf, etwas zu erzählen. Dieser, durch die Leutseligkeit
seines Freundes hoch erfreut, sagte: — 'Mag mir jeder
Profit an der Nase vorbeigehen, wenn ich nicht vor Plaisir
platze, dass ich Dich so vergnügt sehe. Amüsement soll
die Parole sein, wenn mir auch vor den Studirten bange
ist, dass sie über mich lachen. Aber lass sie nur! Ich
will doch erzählen, denn was nimmt mir Einer, wenn er
über mich lacht?'** — „Als er solches gesagt, begann er
folgende Erzählung: —

„'Als ich noch (als Sklave) diente, wohnten wir in einer
engen Gasse, jetzt gehört das .Haus der Gavilla. Da verliebte
ich mich — wie denn so etwas wohl von den Gröttern
bestimmt sein mag — in die Frau des Schenkwirths
Terentlus] ihr kanntet doch die Melissa, die Tarentmerin,
ein allerliebstes Weibchen. Aber ich hatte sie nicht wegen
ihrer Schönheit so gern, sondern weil sie so brav war.
Wenn ich sie um etwas bat, wurde es mir nie abgeschlagen;
machte sie sich einen As, so hatte ich einen halben; Alles,
was ich bei Seite legen konnte, wanderte in ihre Tasche,
und nie wurde ich bemogelt. Da starb ihr Mann in dem
Hause an der Landstraße, wo sie wohnten. Ich setzte
alle Segel bei, um zu ihr zu gelangen: in der Noth, wisst
ihr, zeigen sich die freunde. Zufallig war der Herr nach
Capua gereist, um allerlei Geschälte zu besorgen. Diese
Gelegenheit benutzte ich und beredete einen Fremden, der
bei uns wohute, bis zum fünften Meilenstein**) mit mir zu
kommen. Es war ein Soldat, stark wie der Teufel. Wir
machten uns etwa um die Zeit des Hahnenschreis auf die
Sohlen, der Mond schien so hell wie die Sonne am Mittag.
Wir kommen zwischen die Grabmäler, mein Mann geht

*) Somit wäre der spätere, wenn auch uralte, deutsche Glaube
an Schatze hütende Kobolde und Zwerge schon in Koua zu
JSero's Zeit bekannt gewesen, vielleicht duicu germanische Legionen
aus Italien in ime lleimath bereits zu Christi Lebzaten iinpurtirt. —

Der dekr. d. Ked.

**) Eine deutsche Meile. — Anm. L. Friedlaendefs.


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