Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 42
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Stadien. XVIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1391.)

weissagen], vielleicht abgeleitet vom walachischen „Dioker"
"Zauber], vom bulgarischen „Duh" [Geist], oder vom neugriechischen
xvxn [Los], Colocci in s. Werke über die Zig.
S. 211.) — Die Leichtgläubigkeit des Volkes schreibt den
Zigeunerinnen ferner die Macht des „Bösen Blicks" sowie
die der „Zauberei" und „Behexung" zu, infolge deren die
Personen, gegen die sie gerichtet sind, langsam zu Grunde
gehen, wovon aber die nämlichen Zigeunerinnen sie durch
„Beschwörungen" und „Gegenzauber" heilen können. So
verwahren denn die Zigeunerinnen auch EUxire und Geheimmittel
gegen die Krankheiten von Mensch und Yieh, Mittel,
um gestohlenes Gut zu entdecken, Leidenschaften zu erregen,
Amulette aller Art, Sympathieumschläge u. dergl. mehr.
Dabei haben die Ziegeuner selbst Vertrauen in ihre Heilmethoden
; und in der That gelingt es ihnen häufig, Pferde
und Bindvieh zu kurieren, denn sie kennen diese Thiere
gründlich und sind, wie Colocci versichert, durch Uebung
vollendete Thierärzte. Verschweigen wollen wir indes nicht,
dass alle diese Künste der Zigeunerinnen, ihre Chiromantie,
ihre Wahrsagerei und Marktschreierei, ihnen häufig nur als
Mittel dienen, um irgend einen Diebstahl oder eine sonstige
Gaunerei zu verüben, worin sie erfahrene Meisterinnen sind."

— (Vergl. über Wahrsagung und Zauberei der Zigeuner
„Psych. Stud." October-Heft 1877 S. 465 ff., April-Heft 1887
S. 187, December-Heft 1887 S. 568; Juli-Heft 1888 S. 328,
October-Heft 1890 S. 442 ff., December 1889 S. 610.)

rl) Herr Pastor em. Reichenbach in Brandenburg berichtet
uns des Weiteren (vergl. Kurze Notiz sub &) des November-
Heftes 1890 Seite 533) Folgendes: — Ich habe Ihnen schon
lange Nichts aus dem, was ich von der Nachtseite der
menschlichen Natur selbst erfahren habe, mitgetheilt. Da
war in Alt-Langwirisch ein Cossäth Heese, welcher die
Grabe des Voraussehens hatte. Als der russische Kaiser
mit unserem damaligen Könige nach Paris zu Napoleon reisen
wollte, war er auch nach Potsdam gegangen, um das grosse
militärische Schauspiel auf dem grossen Paradeplatze daselbst
mit anzusehen. Als er den Kaiser erblickt, ruft er laut: —
„Der mag sich in Acht nehmen, dass er glücklich zurückkehrt!"

— Darüber polizeilich zur Rede gestellt, was er damit sagen
wolle, meinte er: — „Es däucht mir, dass dem Herrn Gefahr
droht." — Bekannter Weise wollte ein Pole den Kaiser
erschiessen, was aber mislang. - - Einst hatte er den unwiderstehlichen
Trieb, nach Brandenburg zu reisen, obwohl er
hier keine Geschäfte hatte. Als er vom Bahnhof kommt,
rast ein Viergespann des Grafen Königsmark die Steinstrasse
herauf über die Brücke, und statt geradeaus zu rennen,


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