Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 50
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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50 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1891.)

im vierten Stock, Rolighedsvej Nr. 4. Nach Abrede holte
ich sie und ihren Impresario, Mr. D. ff. Pingree*) (übrigens
ihr Gatte) vom Hotel ab, und sie führte nichts als einen
Teppich, eine Guitarre, ein Tambourin, ein Mundharmonium
und einen japanesischen Fächer mit sich. Das sogenannte
„Grüne Haus" blieb daheim. Nach einer kurzen Präsentation
der Gesellschaft, bestehend aus neun Personen, (im
Ganzen waren wir also elf beisammen) und einem viertelstündigen
Gespräche, gingen wir zur Vorbereitung der
Sßance über.

Auf Vorschlag meines Bruders wurde Miss Fay (alias
Mrs. Pingree) in einen dünnen Sack aus Grenadine gesteckt,
indem im Boden desselben ein kleiner Ausschnitt gemacht
wurde, durch welchen sie den Kopf steckte, während der
Hals des Sackes, indem sie auf einem gewöhnlichen Stuhle
sass, unterhalb ihrer Füsse fest zusammengeschnürt
und das Band stramm auf den Fussboden genagelt wurde.
Ausserdem wurde die Oeffnung am Halse fest angezogen
und zugenäht, sowie eine Schnur, um ihre Arme und Stuhlrücken
gehend, an ein feststehendes Möbel befestigt. So
eingesackt sass sie im dunkeln Kabinet, dessen eine Thür
verschlossen wurde, während vor der anderen die Gesellschaft
mit Herrn Pingree in ihrer Mitte Platz nahm. Diese Thür
war mit einem Vorhang versehen. Kaum jedoch hatten
wir sie verlassen und den Vorhang niedergelassen, so begannen
augenblicklich die neben ihr auf dem Fussboden
placirten Gegenstände zu arbeiten. Eine Glocke läutete,
die Tambourins wurden geschlagen und weggeworfen, sowie
auch andere Laute sich kundgaben. Darauf wurde alles
wieder still, und man hörte nur im Laufe mehrerer Sekunden
ein leises Geräusch.

Darauf gespannt, was jetzt wohl geschehen würde, sassen
wir alle ruhig, die Blicke auf den Vorhang gerichtet, als
plötzlich zwei ausgestreckte Arme zum Vorschein kamen,
den Vorhang bei Seite schoben und Miss Fay, mit starrem
Blick, majestätisch, mit aufgelöstem Haar, zur Versammlung
hineintrat, augenscheinlich somnambul, ihrer selber nicht
bewusst. Nachdem sie der Hauptsache nach ausgesprochen
hatte: — »Auf diese Weise können wir nicht arbeiten, wir
wollen unsere eigenen Bedingungen haben", — verschwand
sie wieder, wie sie gekommen war, in das dunkle Zimmer
hinein. Nach Verlauf von ungefähr einer Minute rief sie
um Assistance, ihr Mann eilte zu ihr, während ich den
Vorhang aufhielt, um Licht hineindringen zu lassen. So

*) Sprich: Mister (Herr) „Pinyrih". - Sprich: Miss „Feh",


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