Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 62
(PDF, 156 MB)
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62 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 2, Heft. (Februar 1891.)

heimlich glaubte, würden wir unsere Zeilen gern geschrieben
haben. —

Dieser höchst raffinirt geschriebene Artikel zeichnet
sich durch zwei Bemerkungen aus, welche uns auf seinen
geistigen Urheber schliessen lassen. Es ist ihm bei dem
durch Miss Fay erregten allseitigen Erstaunen ein innerer
Aerger, dass Miss Fay bei ihren wissenschaftlichen Vorführungen
doch den „Dolus" oder „absichtlichen Hintergedanken
" gehabt haben könne, in ihren Zuschauern
wenigstens den „Verdacht spiritistischer Experimente" zu
erwecken, zumal sie ausser diesen öffentlichen „Experimenten"
in spiritistischen Privatcirkeln ebenfalls „seances" in dieser
Stadt abgehalten hat. Er stehe von vornherein auf dem
Boden des ungläubigen Thomas, und „wenn wir nur erreichen
könnten, dass es trotzdem (nämlich dass keine Entdeckung
des eigentlichen „agens rerum" möglich war) auch Niemand
heimlich glaubte, würden wir unsere Zeilen gern geschrieben
haben." — Welche zärtliche Vorsorge, um nicht
zu sagen Bevormundung des doch wohl für sich selbst
beobaehtungs- und denkreifen Publikums! Wenn der Artikel
aus jene)* hyper-wissenschaftlichen Quelle fliesst, welche
schon zu des seligen Zöllner^ Zeiten bei Stade so genau
wusste, wie nach Dr. Christiani die damaligen wundersamen
Schlingen und Knoten in versiegelte glatte Schnüre geknüpft
und zwei Holz ringe aus ihnen fast plötzlich an den Fuss
eine3 Kammerdieners versetzt wurden (man vergl. „Psych.
Stucl" October-Heft 1890, S. 479, Note), so verwundern wir
uns bei diesem Herrn auch nicht über seine weiteren Ausfälle
gegen den „Bengel in .Resau" und die „Materialisations-
Gestalten" des Spiritismus. Er steht ganz und gar auf
einem ausser-wissenschaftlichen Standpunkte, weil er ä priori
urtheilt, ehe er wirklich beobachtet hat. Alle grossen Entdeckungen
sind auf Grund solcher Vorurtheile zuerst als
„Schwindel und Betrug" verschrieen worden. Wir überlassen
dem Artikelschreiber seine Ansicht von „Geistern"
und „deren Wirkungskräften" gern, halten uns aber lieber
an die unsere, welche von dem wohl berechtigten Gedanken
ausgeht, dass es „seelische Kraftwirkungen" geben kann,
welche ebenso gut von einem „Glauben an Geister" ausgelöst
werden dürften, als zum Beispiel Glaube und Liebe zum
Vaterlande dessen Vertheidiger zu Wundern der Tapferkeit
zu begeistern vermag und so das scheinbar Unmögliche
möglich macht. Unter „Geistern" verstehen wir eben nicht,
wie der Artikelschreiber, blosse Märchen- und Ammen-Gespenster
, obgleich auch diese bei Kindern und grossen


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