Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 70
(PDF, 156 MB)
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70 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1891.)

Verschiedene „Zaubereien" und „Zaubermittel" wurden
zu den verschiedensten Zwecken ausgeübt und angewendet.1)
Die Hexen „striges" (ital. streghe) waren auch des „Vampy-
rismus" beschuldigt.2)

Das ganze Kitual war auf der Voraussetzung gegründet,
dass es dem Menschen durch Beobachtung gewisser Formeln
und Gebräuche vergönnt sei, das Schicksal nach seinem
Willen zu lenken. Besundere Wirkung hatte das zu diesem
Zwecke ausgesprochene „Carmen",3) ein gereimter Zauberspruch
.

Die prophetische Begabung des Menschen machte
sich entweder im Zustande der höchsten „Begeisterung"
oder im „Traume" geltend.4) Im Zustand der höchsten Begeisterung
prophezeiten die „vates", unter denen Marcius
oder die Marder und Publicius namhaft gemacht werden.5)
Ausserdem gab es Prophetinnen, wie z. B. jene, welche
dem Galba seine Erhöhung weiszsagte, und deren Ausspruch
der Prophezeihung einer anderen Jungfrau entsprach, welche
200 Jahre vor ihm lebte.6)

Dem rasenden Seher stellte sich der schlafende
Mensch als Wahrträumer zur Seite.7) Träume, welche den
Staat anbetrafen, mussten, um Berücksichtigung zu verdienen,
entweder vom Staatsoberhaupt, oder einem hohen Magistrate,
oder von Mehreren unter dem Volke „zugleich geträumt"
worden sein.8)

Auch im Wahrträumen zeichneten sich gewisse
Stämme vor den anderen aus, was den Skeptikern mitunter
Aulass zum Spotte gab, wie das Sprüchwort: —

„Sabini cjuod volunt somniant"
(Die Sabmer träumen, was sie wollen)
„Anus quod vult somniat"
(Die Alte träumt, was sie will)

eine ungemein grosse Menge Wassers auffanden. Das über dem
Quelle errichtete Tempelehen deutet durch ein Bildniss diesen Ursprung
an." — Vgl. über „Hydroskopie" „Sphinx" II, 2, p. 62 ff. — „Psych.
Stud." Mai-Heft 1890 S. 248 ff.; October-Heft 1880 S. 479; Juli-Heft
1879 S. 324.

*) Vgl. Prop. II, 28, 35 [II, 25, 1], III, 23, 13. — Tibull I, 5f 9.
— Ovid. „Fast." IL 569 etc.

2) Ferres bei Festus s. v. „striges". — Apnl „Metam." 5. — Petron.
„Fragm." 63 etc.

3) Plin. 28, 2 [4] 14. — Vgl. Ron Epist. II, 1, 135.
*) Cic. „de div." I, 4.

5) Cic. I e. I, 115 (50). — Symm. IV, 34.
•) Sueton, „Galba" 9.

') Cic. 1. c. I, 115 (51). - Vgl. I, 64 (30).
•) M«cr. „Comm* in Somn. Scip." I, 3, 14.


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