Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 74
(PDF, 156 MB)
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74 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1891.)

Noth.1) Zu Veji gab es „lihri fatales"; berühmt, wie die
„earmina Marciana", waren die etruskischen Sprüche der
Begoe. Welche hohe Bedeutung den Orakelsprüchen überhaupt
beigelegt ward, beweist die Institution der „duum-
viri", „decemviri", „quindeeemviri libris Sibyllinis inspicien-
dis" Selbst nach Einführung der sibyllinischen Bücher
in Rom geriethen die einheimischen Orakel nicht in Vergessenheit
. Dasjenige der Fortuna zu Praeneste wurde in
der Kaiserzeit besonders zu Neujahr befragt. Bei Padua
(Patavium) gab es auch eine Orakelstätte.2) Von der
kumanischen Sibylle wird berichtet, dass man in ihrer
Höhle nur ihre Stimme vernehme8), und schon seit der
Urzeit lauschten die Italiker den gespenstischen Lauten im
Rauschen des Windes und der Blätter mit abergläubischer
Scheu und vernahmen in manchen Fällen die Wahrheit.4)

Als der Consul HostUius Mancinus (137 v. Chr.) im
Begriffe war, sich vom Hafen des Hercules nach Numantia
einzuschiffen, wurde er durch eine Stimme von seinem verhängnissvollen
Gange abgemahnt: — „Mane, Mancine"
(„Mancinus, bleibe!")5) — Eine Stimme, welche den Namen
des Nero rief, wurde vor dem Ende dieses Kaisers aus dem
Mausoleum gehört.6)—Als Ueberbringer der Siegesbotschaften
tritt wiederholt die gespenstische Erscheinung von zwei
Jünglingsgestalten auf, welche den Römern als die Castoren
galten. So in der Schlacht am See ßegillus im makedonischen
und im kimbrischen Kriege.7) — An demselben Tage, an
welchem Perses in Makedonien besiegt wurde, wusste man
es bereits in Rom durch die Erscheinung der beiden
Jünglinge am Teiche der Juturna. — Unmittelbar nach dem
Siege über die Cimbern und Tiguriner erschienen plötzlich
in Rom vor dem Praetor zwei lorbeerbekränzte Jünglinge,
welche demselben ein Schreiben überreichten. Es war Sitte,
die Pergamentrollen, welche Siegesbotschaften enthielten,
mit Lorbeerzweigen zu schmücken.8) Bald hörte man unter

*) Virg. „Aen." VII, 81.

2) Sueton. in „Tiber." c. 14. — Ebenso zu Caere und Falerii.
Klausen 1. c. 772.

Klausen 1. c. p. 210.

*) Vergl. de. „de div." I, (46) 101; „de nat. deor." II, 2 (6). —
Liv. II, 7, 2. — Dion. V, 16. — But. „Popl." 9. — Val Max, I, 8, 5.
— Plut. „Cam." 14. — Jvl Obs. 1. c. 8.

*) Jul Obs. 83. — Val. Max. I, 6, 7.

•) Sueton. „Nero." 46.

7) Val Max. I, 8, 1. — Dion. IV, 13. — Cic. „de nat. deor.<h II,
(2), 6; III (5) 11. — PluU „Aem. Paul.*4 25. — Aur. Viel. 16. — Mar.
I, 11, 2; III, 3, 20, 21.

•) Ptin. 1. o. 15, 30, 133.


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