Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 105
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Miss Annic Eva Fay iu Leipzig.

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Ali 61* wio sie das gleichzeitig mit allen zusammen bewerkstelligen
konnte, blieb mir doch wieder ein Räthsel. Diese
Gedanken schössen mit Blitzgeschwindigkeit durch mein
Gehirn♦ Ich beobachtete dabei scharf weiter und vernahm
das seltsame Rumoren, das wie das Schnurren eines Spinnrades
klang, dröhnender unter meinem Blecheimer, als wenn
ich die Ohren frei gehabt hätte. Während die Guitarre
sich immer wieder an mich klimpernd heranschmiegte und
mit dem Griffe an meiner Brust hin und her rieb, empfand
ich plötzlich Griffe wie von zwei Riosenhänden über meinen
Knieen, welche mich an beiden Seiten stark betasteten und
umspannten und zugleich auch wieder ganz weich zu sein
schienen wie Gummibälle» An meiner linken Seite griff es
mir von dem Unterbeine an aufwärts bis zum Oberschenkel.
Ich hatte hier auf einmal das deutliche Gefühl, als ob die
Riesenhand hornartige Krallen trüge, obgleich ich
dabei keineswegs eine „schreckliche Teufelsfaust" mir vorstellte
. Furcht vor so etwas war mir fremd. Die Krallen
griffen fest über mein linkes Bein, während ich mit einer
anderen Faust leichte Schläge auf meinen Kopfeimer erhielt.
Endlich war es mir, als ob die Krallenfaust mir durch
sämmtliche Bekleidung meines linken Oberschenkels von
dessen Mitte bis zum Hüftknochenende (also durch einen
gefütterten Tuchrockflügel, eine derbe Winterhose, eine
Jäger'sche Woll-Hose, ein Leinenhemd und eine lange
Jäger'sohQ Unterjacke, welche über Hüfte und Oberschenkel
hinabreichte,) hindurchgriffe und mich langsam
kratzte, so dass ich einen Schmerz empfand, als ob ich
von einem mehrzinkigen spitzen Rechen gestreift würde.
Während dieses Vorgangs, welcher mit den übrigen zusammen
wohl kaum zwei Minuten Dauer in Anspruch genommen
haben kann, tönten und rasselten die Instrumente weiter
fort, so dass dieselbe Hand, welche mich also krallte, unmöglich
die übrigen Instrumente gleichzeitig mit in Bewegung
gesetzt haben konnte. Die Kniee der Miss Fay ruhten fest
und ruhig an den meinen, das Tambourin auf ihrem Schoosse,
auf dem meine Hände still ruhten, lag unbeweglich, an
meiner Schnur am rechten Beine war kein Zug bemerkbar,
keine noch so leise Regung des Körpers meines Gegenüber
zu verspüren, so dass ich auf Eid und Gewissen zu versichern
vermag, Miss Fay selbst habe sich nicht
gerührt: und wenn sie ihre eigenen Hände zur Bewerkstelligung
aller dieser Vorgänge hätte gebrauchen
müssen, so würden ihre Arme gar nicht so weit herüber
zu den Instrumenten in der linken Ecke meines Sitzes im
Kabinet gereicht haben, und so heftige Bewegungen ihrer


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