Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 106
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0112
106 Psychische Studien. XVIIL Jahrg. & lieft. (März 1891.)

Arme hätten mich doch an ihrem übrigen Körper einige
Bewegungen verspüren lassen müssen! Nichts von alledem
— sie hatte sich nicht gerührt! — und trotzdem diese
räthselhaften Vorgänge, welche meine Phantasie nicht zu
ersinnen im Stande war, da ich an solche Möglichkeiten
vorher gar nicht gedacht, auch sie kaum geglaubt hätte,
wenn man mir sie blos erzählt und ich sie nicht selbst
erlebt hätte. Vor dem Kabinet sassen 9 aufmerksam
beobachtende Personen, welche sicher waren, dass weder
von der Seite, noch von hinten ein Helfershelfer ins Kabinet
eindringen konnte. Mr. Phu/ree stand vor Aller Augen vor
dem Vorhange in einiger Entfernung, der inzwischen zurückgekehrte
Dolmetscher an der Thür des Salons, ausserhalb
des das Kabinet umschliessenden Kreises: — also konnte
nur entweder Miss Fay selbst alle diese Vorgänge veranstalten
, oder, da sie zu fest gesichert war, um eine eigene
derartige vielseitige Thätigkeit ausüben zu können, selbst
wenn sie eine oder zwei um die Ecke arbeitende Storchschnabelscheeren
ins Spiel gesetzt hätte, eine geheimnissvolle,
noch nicht enträthselte Kraftbegabung, welche thatsächlich
an „Hexerei" streift. Nachdem die zwei grossen Hände,
kurz nach dem Michankrallen der einen, mich noch einige
Male am Rücken, auf den Beinen, selbst oben aiü die am
Tambourin liegenden Hände wie weiche Gumniibälle betätschelt
hatten, begann eine unruhig hin und her zitternde
Hand mit dem langen Bleistift, welcher vorher mit ins
Kabinet unter meine Hände gelegt worden war, an meinem
linken Handgelenk herumzufahren und meine Handmanschette
zu suchen; denn der Bleistift fuhr mir dreimal zwischen
Rockärmel und Hemd wie schreibend hin und her, konnte
aber nicht schreiben, weil ich keine stulpenartige, papierne,
sondern nur kurze leinene Handmanschetten, die am Hemdärmel
festgenäht waren, trug. So unterliess die Hand neue
vergebliche Versuche, und Miss Fay rief gleichsam wie
erschöpft nach Oeffnung des Vorhanges, und gleichzeitig
wurde mir der Blecheimer vom Kopfe gehoben, während
ich das seidene Tuch selbst entfernte. Miss Fay sass mir
noch ebenso ruhig, jetzt mit halbgeschlossenen Augen
gegenüber wie beim Beginn dieser Scene, ihre Fussfessel
war noch fest um mein rechtes Bein geschlungen und das
Ende in meiner Hand, ihre eigenen Bindungen und Knoten
aber am Rückenbrette des ganz unverrückt unter meinen
Füssen gebliebenen Plättbrettes völlig unversehrt am Ringe
und fest mit Heftpflaster verklebt.

Ob die äusseren Zuschauer von den inneren Vorgängen
etwas anderes wahrgenommen haben als vielleicht nur das


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0112