Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 112
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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112 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. X Heft. (März 1891.)

ihrer Hände. Er hoffte auf einige „Materialisations-
Erseheinungen." Aher es war schon gegen 10 ühr Nachts
und Miss Fay sichtlich ermüdet. Doch erklärte sie, nach
einer halbstündigen Ruhepause eine Dunkel-Seance geben
zu wollen, indess könne sie einen Erfolg nicht im Voraus
verbürgen. Es wurden sämmtliche hohe Salonfenster, vor
denen es draussen heftig stürmte und schneite, mit grossen
Tüchern verhängt, aber eine vollkommene Dunkelheit war
nicht herzustellen. Die Graslichter des freien Platzes vor
dem Hause drangen hindurch, so dass man immer noch
einen Schimmer von Licht hatte. Wir setzten uns Alle in
einen grossen Kreis von ca. 4 Meter Durchmesser und
schlössen mit unseren Hände die Kette. In der Mitte sass
Miss Fay auf einem Peldsessel und klatschte beständig in
kurzen Pausen in ihre Hände. Zu ihren etwa l*/2 bis 2
Meter von jedem Mitsitzer entfernten Füssen lagen die
Tambourin8, die Klingeln, die Guitarre, auch ein berusster
Teller, welcher später ein undeutliches Wort und Fingerabdrücke
zeigte. Mr. Pingree stand ausserhalb des Kreises
neben einigen Hausgenossen des Seancegebers, einige Schritte
abseits mir zur Linken im Rücken. Ich habe scharf
beobachtet, ob er sich etwa irgend wie umherbewege und
künstlich mitwirke. Aber ich konnte nichts derartiges entdecken
. Dicht hinter mir stand noch eine Tochter des
Wohnungswirths und sass deren Köchin. Desgleichen stand
der Dolmetscher ebenfalls von anderer Seite misstrauisch
beobachtet auf der entgegengesetzten Seite des Kreises.
Aber auch gegen ihn ist keine Beschwerde laut geworden.
Nach einigen Minuten Sitzens im Dunkeln erblickte ich
plötzlich zu meinen Füssen ganz matt in bläulichem
Licht leuchtende Hände, welche entschieden grösser
waren als die der Miss fay, die beständig in ihre Hände
klatschte. Kurz darauf hörte ich ein Rauschen und Schwirren,
wie wenn von Ferne eine Dampfmaschine dröhnt, und die
Guitarre erhob sich über unseren Köpfen, flog hin und her,
schnarrend, spielend, oder wenigstens in ihren Saiten gezupft,
nach allen Seiten, berührte die Köpfe und Kniee der Umsitzenden
, nahte sich mir mehre Male und kroch wie ein
lebendes Wesen langsam an mir empor und legte sich wie
liebend an meine linke Seite und Wange. Die Klingeln
schellten inzwischen ebenfalls im Zimmer umher; oft war
es, als ob ein scharfer Luftzug wehte. Miss Fay klatschte
dabei regelmässig weiter in ihre Hände. Plötzlich schrie
mein Nachbar, ein älterer Herr und, wie ich hörte, ein
Baumeister, mir zur Rechten auf und berichtete, es habe
ihn eine grosse Faust zuerst am Knie, dann am rechten


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