Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 117
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0123
Witfeig: Miss Annie Eva Fay in Leipzig. H7

(S. 57), die man gleichwohl wieder zu „den das klare
Bewusstsein trübenden Kunstmittelchen der Spiritisten"
(S. 57), „dem gewöhnlichen spiritistischen Firlefanz" in
schroffen Gegensatz zu stellen beflissen ist? Um die that-
sächlich doch so räthselhaften Vorgänge einigermaassen richtig
zu charakterisiren, sind die sie beobachtenden Gegner
des Spiritismus selbst gezwungen, die Bezeichnungen des
Spiritismus dafür symbolisch zu gebrauchen. Wie kann man
angesichts aller dieser doch indirecten Zugeständnisse an
den Spiritismus noch fragen: — „Was haben die Spiritisten
denn der Menschheit in den letzten zwanzig Jahren bisher
offenbart? Klopfende Geräusche, wackelnde Möbel, aus
dem Dunkel auftauchende kalte Hände und Füsse, altbekannte
Bibelsprüche und Oitate, schliesslich auch ganze
Gestalten!" (S. 60)? Wenn die Geister schon bei wackelnden
Möbeln und rumorenden Instrumenten solche rathlose und
unter einander uneinige Beurtheiler finden, wie würden sie
denn bei diesen mit sogenannten „höheren Offenbarungen"
zurecht kommen, da diese noch nicht einmal das Alphabet
solcher Bewegungen begreifen? Diese Herren wissen noch
gar nicht, worum es sich handelt: dass es mehr Dinge im
Himmel und auf Erden giebt, als ihre eingelernte Schulweisheit
sich träumt! Bs liegen vor Allem gewaltige
Probleme der Sinnenforschung vor, wie es möglich
ist, dass dergleichen Dinge vor unseren offenen wachen
Sinnen stattfinden können. Hypnotismus ist das nicht und
wohl auch keine sogen. Sinnestäuschung oder Haliucination
im Sinne einer bloss taschenspielerischen Verblendung.
Mit welchem Recht erklären sie es also für „eine Pflicht
der Presse, gegen Alles, was ungesunden Strömungen im
Volksleben Nahrung geben könne, zu Felde zu ziehen"
(S. 59)? Als ob eine solche, ihre eigene zerfahrene Logik
über unerklärliche Dinge und ein Vertuschen derselben
nicht selbst eine ungesunde Strömung und etwa eine
gesunde Kost für das Volk wäre! Das Volk begreift sie
einfach nicht und hält sich eben an seine „Geister." Wir
aber, die wir diese „Geister" redlich zu erforschen bestrebt
sind, wissen bereits, dass es eine höhere Psycho-Physik
giebt, als sie bislang unsere Schulen und Universitäten
lehren. Denn obschon deren Würdentretern viele Aepfel
von den Bäumen der Transscendentalwelt auf die Nase
fielen, so ist doch noch kein Newton, Kepler und Galilei
unter ihnen erwacht, um daraus die Gesetze der Gravitation
unseres irdischen Seelenlebens zur Transscendenz eines
himmlischen Geiscerlebens zu entwickeln und abzuleiten.


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