Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 120
(PDF, 156 MB)
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120 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. :t. lieft. (März 1891.)

Geister beherrsche, und class ein gewisser Frate Egidio dem
Herzog von Perrara den Ort, wo ein Schatz verborgen lag,
entdeckte, aber wegen der Tücke der Geister, welche die
Lichter auslöschten und die Seile zerbrachen, nicht gehoben
werden konnte. Wie er auf die Spur der Stelle gekommen,
bewies er dem Don Lavoriero auf folgende Weise: Er liess
von demselben eine Münze verstecken, nahm sodann vier
geweihte Oelzweige, ritzte auf jedem derselben einen Namen
Gottes {Emanuel, Adonal u. s. w.), sagte das „Miserere", und
als er an dem Verse: — „Incerta et occulta manifestasti
mihi" („Du offenbartest mir, was ungewiss und verborgen
ist",) anlangte, fühlte er sich gegen die Thüre des Gartens
gezogen; dort neigten die Aeste ihre Spitzen nach unten,
und Frate Egidio holte die Münze aus ihrem Verstecke
hervor.1) Wie schon erwähnt, scheint es, dass die „Bhab-
domantie" den alten Römern nicht unbekannt gewesen sei.
und dass sie sich derselben zur Aufspürung unbekannter
Quellen bediente!].

Der Pater Inquisitor Gerolumo Menghi von Viadana
schrieb über „die Möglichkeit der wunderbaren Wirkungen
der Dämonen und Nekromanten."2) Er erzählt von „Hausgeistern
**7, welche, dem altitalischen Glauben entsprechend,
nicht nur Männer geleiteten, sondern auch Hausmägde und
junge Töchter liebten. Von dem erwähnten römischen
Gebrauche bei der Hochzeit, den alten Sagen von der
Geburt des Servitut Tulling und des Gründers von Praeneste,
dem altitalischen Glauben an die nachtliche JBeschleichung
der Frauen durch die Faune (den ineubus) stammt die alt
verbre;tete Annahme über „die fleischliche Vermischung
der Hexen mit dem Teufel", wie sie von dem Mailänder
Francesco Maria Guaccr*) beschrieben wird; während Gerolamo
Cardano die Zeugung überhaupt einer Geisterinoubation im
römischen Sinne zuschreibt. Wie die ländlichen „Lureii**
den römischen Bauern sich hold erwiesen, so zeigte sich
nach einer Erzählung vom Jahre 1W2 ein „Luftgeist" einem
armen Bauern hilfreich.1) Francesco Guicäardini versichert
in seinen „Bicordi politiei", dass solche Lut'tgeister mit den

*) Lantx 1. e. II, 376. Vgl. „Sphinx" II, 2, p. 6S>.

a) „Compendio dell'arte esorcistica e possibilita delle uiirabüi e
stupende operazioni dei demoni e malefici coi rimedi opportuni alle
infertnita maleficiali.*1 („Compendium Oqv Kunst des Exoreismus und
Möglichkeit der wunderbaren und erstaunlichen Einflüsse der Dämonen
und Zauberer mit geeigneten Mitteln gegen die durch Behexung bewirkten
Krankheiten."

3) Compendium maleficorum 1, cap. 12.

4) Cantu 1. c. II, 375.


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