Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 122
(PDF, 156 MB)
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122 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1801.)

Jacopo Zabarella aus Padua machte als „Astrolog"
mehrere „Prophezeihungen", eine auch in betreff seines
Todes.1) Die in der Römerzeit gestellten „Horoscope"
beweisen, dass schon die alten Italiker sich mit der
Astrologie befassten; auch ist dieselbe im innigen Zusammenhang
mit der esoterischen Zahlenlehre und Harmonik
des Pythagoras. Der berühmte Astrolog CuccuwUi wusste
vor dem Aufstand des Mamniello aus den Sternen zu
prophezeihen, dass der Stadt Revolution und Unglück
bevorstehe.2) Giambattista della Porta aus Neapel (1540 bis
1615) sagt in seiner „Magia naturalis", dass ein Universalgeist
alle Körper und zugleich alle Menschen belebe, und
dass die Seele der Menschen, wie jene der Gestirne, seine
Ausflüsse sind, und dass daher die Gestirne durch ihn und
ihre Verwandtschaft mit uns unsere Körper zu beeinflussen
vermögen.8)

Marsüio Ficino konstruirt über die Astronomie ein System
des Weltlebens, wo alle Kräfte solidarisch, gleichwie die
Ideen und die Sitten, in Beziehung mit den Bewegungen
und der Systematik der Gestirne gesetzt werden.4) — Der
erwähnte Pietro Pomponazio (1473—1525) betont, dass durch
die Verkettung aller Dinge in der Natur auch die Umwälzungen
der Staaten und Religionen mit den revolutiven
Bewegungen der Gestirne zusammenhängen. — Macchiavelli,
in Anschluss an Titus Livins, widmet ein ganzes Kapitel
den Himmelszeichen, welche den Revolutionen der Staaten
vorangehen. — Nach der alttuskischen Lehre fängt nach
Umlauf eines grossen Jahres, welches acht saecula, aber
nach der tuskischen Bedeutung des Wortes, umfasst, eine
neue Aera an. Wenn der letzte von den Menschen, welche
an einem und demselben Tage geboren wurden, von der
Welt scheidet, ist ein saeculum zu Ende, und es beginnt
ein neues. Das erste saeculum Roms z. B. schliesst mit
dem Tode des ältesten Menschen, welcher am Gründungstage
geboren wurde, das zweite, wenn der letzte Mensch
stirbt, welcher an dem Tage lebte, in welchem das erste
saeculum endete. Ein Zeichen vom Himmel verkündet den

1) Canlit 1. c. II, 369. [In der Sieige'schen Chronik von Bolken-
hain in Schlesien befindet sich ein künstlicher astrologischer Kalender,
auf Pergament im Jahre 1500 geschrieben, bis 1834 vorausberechnet,
abgedruckt, welcher unter anderen Voraussagungen auch die des
Todes des Verfassers Johannes Langer, Stadtpfarrers daselbst, richtig
für das Jahr 1519 enthält. — Der Sekr. d. ßed.]

2) 1. c. II, 390.
3> 1. c. TL 374.

4) „De vita coelitus coinparanda."


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