Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 125
(PDF, 156 MB)
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J25

seien, welche durch ein tugendhaftes Leben wieder in die
Zahl der guten Engel aufgenommen werden können.1)

Wenn Giordano Bruno Christus und Moses die magischen
Künste ausüben Hess, so behauptete Pico della Mirandola
(1462—1494), welcher den theologischen Arithmus des
Pythagoras begründete, dass die Magie und die Zahlenmystik
die Wissenschaften sind, welche uns am besten von der
Wahrheit der Lehre Christi überzeugen können, und Marsilio
Ficino („de religione christiana") beweist die göttliche
Sendung desselben durch die bekannte Aeusserung des
Plato und die Anspielungen der Sibylle und Virgifs auf einen
Welterlöser.2)

Die Anerkennung des Uebersinnlichen führt zur Toleranz
aller Religionen, wie dieses bei den alten Römern der Fall
war. Francesco Guienardiai giebt daher die „Wunder" zu,
bemerkt aber zugleich, dass jeder Glaube „seine" Wunder
aufweisen kann, und die Wunder daher einen schwachen
Beweis für die absolute Wahrheit jedweden Glaubens abgeben
. Nach Tommaso Campanella sind die verschiedenen
Religionen nur verschiedene Arten der Offenbarung Gottes,
welcher den Assyrern durch die Sterne, den Griechen durch
die Orakel, den Römern durch die Auspicien, den Hebräern
durch die Propheten, den Christen durch die Concilien
sprach. Die neuen Entdeckungen (er selbst schrieb: „de
sensu rerum et magia") sind die Krone dieser göttlichen
Offenbarung, welche endlich Alle in einem einzigen Glauben
vereinen wird.3)

Die italienischen Spiritisten erkennen in dem „Spiritismus
" dss Band, welches die Menschen vereinigen wird, die
allerlei Vorurtheile getrennt hielten. Er wird die stärkste
Schranke zwischen den Völkern niederreissen, nämlich den
religiösen Antagonismus. Er ist ein neutraler Boden, auf
welchem sich alle religiösen Meinungen begegnen können;
er heiligt jeden Menschen, welcher das Gute will, er adelt
Jeden, welcher die Wahrheit sucht, er verbietet Keinem,
dem Impulse des eigenen Gewissens zu folgen.4)

>) Vanln 1. c. I, 86.

3) 1 c. I, 178.

») Cantü J. o. III, QU

«) Vergl. „Annali (lello Spiritismo in Italia" 1801, p. .k;o8, 471.


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