Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 129
(PDF, 156 MB)
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Spanuth: Die „übersinnlichen" Verkehrswege. 129

Eine ähnliche Erregung finden wir „bei in irgendwelcher
Gefahr befindlichen Personen", die dadurch ebenfalls Urheber
telepathischer Bilder werden können. Ferner wird Jemand,
der sich mit einer anderen Person in „Gedanken" ausser-
gewohnlich stark beschäftigt, — bei dem also intensive, auf
den Empfänger passende Gedankenbewegung stattfindet, —
leicht zum Telepathieurheber.

Nun lassen Sie mich noch einen Hauptfactor in Betracht
ziehen; es ist das die „Portpflanzungsfähigkeit der Duftbewegung
". Wie wir vorhin sahen, muss diese Eortpflanzungs-
fähigkeit bis zum Geiste des Empfängers vorhanden sein,
wenn der Duft des Empfängers mit dem des Veranlassers
gleiche, ähnliche, resp. harmonische Bewegungsfähigkeit hat,
und das trifft nun gerade bei „seelisch verwandten Personen
" zu; sie sind sich sympathisch, zum mindesten aber
mit einander verwittert, und der Grad dieser Sympathie,
Verwitterung oder kurz Duftharmonie ist in Wirklichkeit
von bedeutendem Einfluss auf die Ueberkunft der Gedankendepeschen
. Ja, die Duftharmonie — Sympathie, Verwitterung
— spielt thatsächlich bei allen telepathischen Ereignissen
eine solch' in die Augen springende Rolle, dass wir im
Stande sein werden, bei ihnen stets das sympathische oder
durch Verwitterung geknüpfte, seelische Band zwischen
Urheber und Empfänger nachzuweisen. Die meisten Fälle
von Telepathie ereignen sich unter „Familienmitgliedern",
„Verwandten", — also Leuten, die durch den Familienduft
in Sympathiebeziehung zu einander stehen, — ferner
„Liebesleuten", „Freunden", kurz Leuten, welche einmal im
Leben mit einander verwittert sind. Es ist aber selbst eine
schwache Verwitterung in manchen Fällen ausreichend, wie
z. B, durch den Ortsduft, wenn der Empfänger eine allgemein
sympathische Natur und eine sehr empfindliche
Seele hat.

Selbst Fälle von „Telepathie scheinbar mit Verstorbenen"
lassen einen solchen Nachweis zu; so z. B. der im December-
Heft 1889 der „Sphinx" berichtete Fall, in welchem ein dem
Tode geweihtes Kind seine ihm vorauf gegangene Schwester
telepathisch erblickt: die Ruhe, welche dem Tode häufig
vorausgeht, war eingetreten und auch der Todesduft. Der
Todesduft der vorher gestorbenen Schwester musste aber
auch noch im Zimmer, resp. im Hause haften; er führte
selbstverständlich — wie jeder Duft — Bewegungen aus,
und diese Bewegungen waren so eigenartig, wie die der
ehemaligen Dufteignerin; konnten dieselben bis zu dem
Geiste irgend eines Lebenden vordringen, so musste
dieser das eigenartige Bild jener Bewegungen empfinden,

FsychUohe Studien, März 1891. 9


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