Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 130
(PDF, 156 MB)
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130 Psychische Studien, XVIII. Jahrg. X Heft. (März 1891.)

welches sich aber auch mit dem körperlichen Bilde der
früheren Dufteignerin — ihrem Sterbebilcle wahrscheinlich
— decken musste. Für einen gesunden Lebenden wird der
Todesduft einer gestorbenen Person meist unsympathisch
sein, wenn auch der Grad der Verwitterung im Leben ein
inniger war; aber für ein Kind, welches selbst schon den
Todesduft in und um sich hat, kann derjenige von einer
vor ihm gestorbenen Schwester leicht so sympathisch sein,
dass die Bewegungen desselben mit voller Intensität bis zu
seinem Geiste gelangen.

Aus allem bis jetzt Erörterten geht nun klar hervor,
dass wir in Fällen von „Gedankenübertragung" oder besser
„Uebermittelung von Gedankenbildern", sowie auch „Ueber-
mittelung blosser seelischer Bilder", mit drei Hauptfactoren
zu rechnen haben: — 1) mit dem Grad der Erregung an
der Quelle; 2) mit der Bewegungsharmonie, resp. Leitungsfähigkeit
der Duftmaterie von Urheber und Empfänger
(Sympathie, Verwitterung) und 3) mit der jeweiligen Disposition
des Empfängers.

Je nach dem Grade, in welchem diese drei Hauptfactoren
zusammenwirken, wird sich die „Intensität einer jeden telepathischen
Erscheinung" gestalten.

Mit Telepathie eng verwandt ist nun aber eine Art von
„Hellsehen" und „Ahnungen". Bei diesen Ereignissen fehlt
der geistige Anstifter, wie z. B. bei meinem kleinen Er-
lebniss mit den Schlafdecken. Ich möchte sie mit Fühlung
durch die Seele, den Duft, kurz mit Witterang bezeichnen.
Es gehört hierher z. B. auch die Aufklärung über die im
Volke gängige Redensart: — „Wenn man vom Wolf spricht,
ist er nicht weit."' — Nähert sich eben Jemand unserer
engeren Atmosphäre, oder aber wird uns irgend ein Gegenstand
, z. B. ein Brief von auch nur schwach mit uns
bekannten Personen gebracht, so ruft uns bei genügender
Disposition der begleitende Dutt der betreffenden Person
kurz vor Eintreffen derselben, resp. des Objectes, die Vorstellung
jener Person wach; wir denken unwillkürlich an
diese Person und äusseren es.

Auf die zahlreichen von mir nicht besprochenen „übersinnlichen
Ereignisse" heute näher einzugehen, würde mich
zu weit führen; davon ein andermal Ich will nur noch
betonen, dass bei den meisten „übersinnlichen" Thatsachen
schon nach dem von mir Erörterten die seelische, resp.
Duft Verbindung so viel Aufklärung giebt, dass wir nicht
einen directen Geistes-, resp. Geisterverkehr, sondern
stets einen solchen, welcher durch materielle
(Duft-)Verbindung bewerkstelligt wird, annehmen


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