http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0153
Aksakow: Mrs. Fay zu Ende 1888 in St. Petersburg. 147
mit demselben Bande (jeder Finger besonders) mehremale
umwickelt, mit Bleistift.markirt wurden u. s* w., so dass
die Hand, selbst wenn sie einmal herausgezogen wurde, das
Band lösen musste und es unmöglich gewesen wäre, den
vorherigen Zustand wieder herzustellen. Dem Repertoire
des ersten Theiles fügte ich als meine eigene Erfindung
hinzu: ein leeres Glas und eine Karaffe mit Wasser, welche
über den Knieen der Mrs. Fay auf ein dickes Buch gestellt
wurden; und noch eine unaufgezogene Remontoiruhr. Alles
ereignete sich wie gewöhnlich;*) die Uhr wurde aufgezogen,
man hörte sehr gut das knarrende Gesperr der auf den
Knieen der Miss Fay ruhenden und dort im Aufziehen befindlichen
Uhr. Auch hörte man, wie das Wasser aus der
Karaffe in das GIps gegossen ward, welches dann zur Hälfte
voll gefunden wurde. Ich war es selbst, der die ganze
Zeit über den Torhang aufzog und niederliess, Mr. Pingree
hielt sich zur Seite.
Zur zweiten Vorstellung setzten wir Mrs. Fay in den
Holzkasten, den ich selber hatte machen lassen nach dem
Vorbilde des ihrigen, aber etwas enger; ihre Hände waren
wie vorher gebunden u. s. w. Der Bleistift wurde zwar
ergriffen, aber nichts damit geschrieben, und die Hand
zeigte sich nicht, wie es bei ihren Seancen geschieht; das
Papier wurde genommen und zerknittert; die Glocke wurde
hineingezogen und im Holzkasten geschellt u. s. w. Aber
das Ganze ward nicht für befriedigend erachtet, wahrscheinlich
(jetzt erinnere mich nicht mehr genau) weil kein
Ring im Kasten vorhanden war, um die Hände festzuhalten.
Die Bandagen waren am Schlüsse unverletzt.
Für die dritte Vorstellung hielt ich einen grossen
Schirm aus Calieot bereit, welcher Stoff über einen
hölzernen Rahmen gespannt wTar, der seine Stelle statt des
Vorhanges einnehmen und die von der Vertiefung der
Thüre gebildete tische hermetisch abschliessen sollte, was
für Alle eine Ueberraschung war. Hinter diesen Schirm
wurden in die Nische auf einen Stuhl das Tambourin, die
Guitarre und eine Glocke gelegt. Vor dem Schirm nahm
Mrs. Fay mit noch zwei anderen Personen Platz. Hier
war es, wo Mr. Pingree seinen Eifer dadurch zeigte, dass
er das verhüllende Tuch mit Stecknadeln an den Schirm
feststeckte, um die ganze Gesellschaft bis zum Kinne gut
zu verdecken. Es fanden Klopflaute hinter dem Vorhange
statt, Kratztöne am Oaiicot entlang, Berührungen im Rücken
*) Auch hier erfolgte zuvor das Ertönen aller Instruineute. ~
Da» Aufziehen der Uhr hat sonst nirgends stattgefunden. Gr. C. \\\
10*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0153