http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0155
Aksakow: Mrs. Fay zu Ende 1888 in St. Petersburg. 1-j.y
Schauspiel! Die Karaffe ist in Stücke zerbrochen durch die
wahrscheinlich (?) von dem starken Glase, an dessen Boden
sich mehrere Lücken befanden, gegen sie geführten Schläge,
und das Wasser der Karaffe ist auf das Tambourin geflossen
und von diesem auf das Kleid der Mrs. Fay, welche darüber
in Verzweiflung ist!! . , . Es ist daher gestattet, anzunehmen
, dass ihre Hände und Finger bei diesen Vorgängen
gar nicht im Spiele sind, denn Alles wurde an ihnen
intakt befunden. Wenn es eine Maschine wäre, so würde
eine solche ihr Kunststück wie gewöhnlich wiederholt haben;
dass es aber eine Modifikation, eine Hemmung im freien
Spiel der Dinge gewesen ist, liegt klar zu Tage. . . .
Für die zweite Vorstellung ergriff ich folgende Maassregeln
: — auf zwei in die Nische gesetzte Stühle legte
ich ein grosses Brett; auf dieses Brett legte ich zwei
Klingeln, die Mundharmonika und die Guitarre. Mr.
Pingree bestand darauf, dass die Guitarre senkrecht
auf das Brett gestellt, und nicht flach wie gewöhnlich
niedergelegt werde, auch ganz nahe dem Schirme placirt
werde wie die Klingeln, deren Rand mit Bleistift umrissen
wurde. Das erschien mir höchst verdächtig, und wir werden
bald den Grund dieser Beharrlichkeit des Mr. Pingree
kennen lernen. Als Alles bereit war, nahm Mrs. Fay auf
einem Stuhle ausserhalb des Schirmes mit zwei anderen
Personen vor uns Platz und Hess sich mit dem Tuch bedecken
. Mr. Pingree beharrte dabei, dass er allein diese
Operation aufs Beste ausführen könne. Mrs. Fay's Hände
wurden unter dem sie bedeckenden Tische festgehalten
— aber sie befreite die eine von Zeit zu
Zeit. Als Resultat erfolgte: eine kleine Bewegung der
Glocke auf dem Brette, was nachher aus den verlassenen
Bleistiftumrissen ermittelt wurde, und einige Töne auf den
Saiten der Guitarre — gar nicht ähnlich denen , wie wenn
man sie mit den Fingern zupft, sondern nur, wie wenn
man sie mit etwas Feinem quer überstreicht. Mr. Pingree
beeilte sich auch wieder, die deckende Hülle selbst zu
entfernen. Die Gesellschaft war erstaunt über das Resultat.
Am folgenden Morgen begab ich mich an die Untersuchung
des Schirmes; er war voll ganz runder Stiche von einem
oder circa einem Millimeter im Durchmesser an der
Schirmstelle, welche dem Platze gegenüber lag, wo der
Stuhl mit den Instrumenten sich befand. Als ich die
Guitarre prüfte, bemerkte ich eine grosse Anzahl Stichlöcher
auf dem Holze, alle ganz frisch, wie mit einer
Nadel. Ihr Gatte hatte darauf bestanden, dass ich die
Guitarre auf den Stuhl senkrecht stellen, nicht flach
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0155