Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 158
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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158 Psychische Studien, XVIIf. Jahrg. 4. Heft, (April 1891.)

Zauberkünstlern Houdin in Paris, Kellar in London, Hermann
und Beliaehini nicht entdeckt werden konnte, welche öffentlich
erklärten, dass derartige Manifestationen ganz ausserhalb
ihrer prästidigitativen Geschicklichkeit lägen. — Manche
Zweifler a priori verdächtigen die Leistungen der Medien,
weil einzelne Theile derselben unter ganz anderen Bedingungen
nachgeahmt werden. Dies Verfahren ist kein
wissenschaftliches, denn nachmachen kann man Alles, sogar
Gespenstererscheinungen, wie jeder Theatermaschinist weiss.
Dies reicht aber wahrlich nicht hin zu der Behauptung,
dass Alles auf solche Weise gemacht sein muss. Oder
lässt sich etwa aus der Existenz gefälschter Banknoten
folgern, dass es keine echten giebt? Leben wir denn nicht
in dem Zeitalter der Nachahmungen, in dem Nichts der
Verfälschung entgeht, so dass sogar moralisch heruntergekommene
Medien, wenn ihre Kraft, über die sie nie Herr
sind, sie zeitweilig verlässt, das -oorriger la fortune1 (künstliche
Nachhelfen) eintreten lassen." — ,,Andere unter den
Laien zweifeln, weil sie nur solche Dinge zu glauben
vermögen, die, mögen sie noch so wunderbar sein, doch so
alltäglich eintreten, dass ihr Eindruck ihnen zur geistigen
Gewohnheit geworden ist, z. B. die Anziehungskraft des
Magneten. Diese sind abgestumpft durch die Gewohnheit
des Anblickes der alltäglichen Dinge und bringen es in der
gewohnten Welt zu keiner metaphysischen Bewunderung
mehr; sie verstehen es nicht, dass uns die alltäglichen Dinge
im Grunde ebenso unbegreiflich sind, wie die mystischen,
dass das Fallen eines Steines ein genau ebenso grosses
Räthsel ist, als die spiritistischen Phänomene. — Anders
verhalten sich die gelehrten Zweifler . . . Fachleute mit
einer festen wissenschaftlichen Ueberzeugung, die Alles ablehnen
, was gegen diese ist. Bei anderen Gelehrten liegt
das Widerstreben in moralischen Gründen. Sie sind
Skeptiker, weil eine einzige zugegebene Thatsache des
Spiritismus ihre ganze Weltanschauung umwirft, an deren
Aufbau sie Jahrzehnte hindurch fleissig gearbeitet haben. . .
Andere wieder scheuen die bestehenden Vorurtheile, sie
fürchten den Schein der Lächerlichkeit auf sich zu laden,
der heute noch auf dem lastet, der den Muth hat zu
gestehen, was er in mystischer Hinsicht mit eigenen Augen
gesehen hat, . . Andere Gelehrte fürchten die Consequenzen
. . . sie glauben, dass damit die Wissenschaft aus den
Angeln gehoben würde. — Darüber besteht meiner Meinung
nach kein Zweifel: unsere Gelehrten werden mit den That-
sachen rechnen müssen, auch wenn sie nicht wollen. Und
wenn sie auch an den 'Professionsmedien' nicht scheitern


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