Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 174
(PDF, 156 MB)
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174 Pyschische Studien. XVIII. Jahrg, 4. Heft. (April 1891.)

bei vielen Heilungen durch den Glauben, durch das Vertrauen
, oder durch die Einbildung. Das Wort Ideoplastie
ist neu, der Begrifi besteht schon sehr lange." (Er citirt
John Hunter und Johannes Müller „Handbuch der Physiologie."
2. Bd. S. 562 und 569.) „Es ist unglaublieh, zu sehen, wie
Gelehrte unserer Zeit diese Worte des grossen Physiologen
vergessen haben." (Sie hatten ja bekanntlich Mesmers und
James ßraid's Versuche auch total vergessen, bis Hansen's
Auftreten in Deutschland die Aerzte wieder an diese
Wunderkräfte der Seele erinnerte. — lief er.) „Welche
Wunder der Glaube thun kann, davon sind die Annalen
der Menschheit voll." —

Auf das Gebiet der Hypnose folgen wir dem Verfasser
nicht weiter, sondern verweisen forschende Leser auf die
ausführlichen Original-Artikel in Nr. 4? und 48 des genannten
Familienblattes. Grösseres noch als durch die Hypnose
suchte Dr. William Baker Fahnestock durch seine Schrift: —
„Statuvolenee oder der gewollte Zustand u. s. w." (Leipzig,
Oswald Mutze, 1884) X u. 46 S. gr. 8°, Preis: 1 Mark —
dursh selbsteigene Beeinflussung im wachen Zustande zu
erreichen. Aber alle Heil versuche durch „Hypnotismus"
und „Statuvolence" vereinigt das Werk von A. J, Davis
„Der Arzt", welches im englischen Originale bereits 1850
zu Boston in Amerika, in deutscher Ueberse1;zung aber in
Leipzig bei Oswald Mutze 1873 erschienen ist. Es ist die
magnetische Heilung durch den Geist und die Seele, welche
auf die unwillkürlichen Functionen des Menschen, die
sogenannten unbewussten Zustände desselben, bestimmend
einwirken.

Da, wo der Verfasser Dr. med. E. van Eeden auf die
„Mystik" zu sprechen kommt, sagt er treffend: — „Es
scheint mir, dass man der officiellen Wissenschaft unseres
Jahrhunderts den grossen Vorwurf machen kann: Sie hat
den mystischen Neigungen der grossen Menge gegenüber eine
ebenso beschränkte Abneigung für das Mystische angenommen.
Sie ist ihrer Pflicht gemäss nicht skeptisch, sondern dogmatisch
gewesen. Sie hat nicht geprüft, sondern geläugnet... Zwei
grosse Bewegungen unserer Zeit litten unter dem Bann der
dogmatischen Wissenschaft: der Magnetismus und der
Spiritismus. Sie sind beide untersucht worden, aber
nicht gründlich, nicht unparteiisch. Der Gelehrte, welcher
sich ernstlich damit beschäftigt, bringt noch heute seinen
Ruf in Gefahr. — Ich meine nun, dass die Wissenschaft
zwar einen grossen Feind in der Mystik sehen muss, aber
dass sie diesen Feind nicht todtschweigen oder verleugnen
darf, sondern dass sie ihn aufsuchen und nach allen Seiten


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