Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 180
(PDF, 156 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0186
180 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1891.)

bei der Nasen genommen, ja auch bisweilen Maulsehellen
ausgetheilet, vor des Schusters Bette kommen, das kleine
Kind in der Wiege so stark gewieget, dass die Wiege hinten
wie vorn aufgesprungen, die Schlüssel vom Gesperre(?) abgezogen
, die Bratwürste genommen, auf einen Rost geleget,
und solche in dem Ofen gebraten, hernach fein abgeschälet
und gefressen, und die Schaalen im Ofenloch liegen lassen.
Wenn der Schuster zu Markte gehen wollen, hat es ihm die
Schuhe von der Stangen genommen und hin und wieder
verstecket, auch etliche male ganze Pfunde Häute zusehends
hinweggesehleppet. Letzlich so ist es in den Kühstall
gerathen, da etlichemale die Treppe, so von dem Heuboden
in den Stall gegangen, abgehoben und vor die Stallthür
geleget, hernach die Kühe abgelöset, selbige in dem Stall
herumgejagt, dass die Jüscht auf den Kühen gestanden.
Da es nun ein paar mal darüber verstöret worden, ist es
endlich gar ausgewichen. Es hat sich aber in anderen
Häusern etwas vermerken lassen, da es grossen Schaden
gethan. Einem Tuchmacher hat es eine Werft, so er
trucknen wollte, etliche male entzwei geschnitten, item, an
einem Orte Kuhkoth in die Milch geworfen, auch die Viehmagd
mit Steinen aus dem Stalle gejaget und geworffen."

Nachschrift des Sekretärs der Redaction.

Dem nicht genannt sein wollenden Herrn Einsender
dieser interessanten Chronikstelle, welche uns durch gütige
Vermittelung des Herrn Dr. du Frei zuging, kann ich die
Wahrhaftigkeit derartiger Vorgänge, besonders des plötzlichen
Verschwindens von Gegenständen, durch einen Fall
aus neuester Zeit bestätigen. Zu Dippoldiswalde im
sächsischen Erzgebirge erfuhr ich im vergangenen Hochsommer
1890, dass ebenfalls im eigenen Hause eines
48jährigen Schuhmachermeisters, den ich seit J!> Jahren
persönlich als einen ganz freigeistigen Mann kenne, vier
Wochen vor dem Tode seines jüngeren 20jährigen Sohnes,
welcher am 28. März 1890 starb, in der Nacht plötzlich ein
neusüberner Löffel, mit welchem ihm stets Medicin
eingeflösst worden war, und der noch kurz vorher vor den
Augen seiner Mutter auf dem Tische neben den Medicin-
flaschen gelegen hatte, plötzlich verschwunden und
nicht wieder aufzufinden gewesen sei. Der Kranke habe
nun sehr darüber geklagt, dass er seinen Lieblingslöifel
nicht mehr habe, und einige Tage vor seinem Tode habe
die Mutter eines Nachts wachend bei ihm gesessen, sei im
Stuhl eingeschlafen und nach Mitternacht durch ein sonderbares
Gefühl in ihren Händen erweckt worden. Da habe


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