Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 181
(PDF, 156 MB)
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Wittig: Ein Poltergeist zu Schleiz etc.

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sie den bisher vermissten Löffel auf ihrem Sehoosse unter
ihren Händen liegend gefunden! Wie er dahin gekommen
sei, wisse sie sich durchaus nicht zu enträthseln. In der
Nacht sei Niemand zu ihr hereingekommen. Sie ist eine
etwa 38 jährige Frau voll gesunder Rüstigkeit und zu gar
keiner Mystik geneigt. — Sie hatte früher in ihrem Leben
nie etwas Aehnliches erlebt. Deshalb wurde mir dieser und
der folgende Fall von den Betheiligten selbst in grosser
Aufregung wiederholt ausführlich mit allen kleinsten Nebenumständen
erzählt, damit ich ihnen eine Aufklärung darüber
geben möchte. — Aber dieser Fall sollte nicht der einzige
sein, welcher die Familie durch seine Seltsamkeit in Aufregung
und in eine gewisse Besorgniss versetzte. Etwa
vierzehn Tage ^or dem Tode dieses Sohnes stand der
Meister mit zweien seiner Leute in seiner Arbeitskammer
an einer Oesenmaschine, um Oesen in die Schuhe einzuschlagen
, als plötzlich nach einem kurzen Sichumwenden
vor seinen Augen der Schrauben bolzen, welcher den
Schwengel eben noch festhielt, wie mit einem Ruck
verschwunden war und der Schwengel herabfiel
. Er konnte nun nicht arbeiten und suchte mit seinen
Leuten vergebens nach dem Bolzen, welcher doch nach dem
Gesetze der Schwerkraft mit dem Schwengel oder Handhebel
zugleich hätte zur Erde herabfallen müssen. Dieser
Bolzen, etwa 3% cm lang, 7 mm stark und in diesem Falle
ohne die sonst daran befindliche Schraubenmutter, welche
ihn festhielt, war und blieb trotz alles Suchens auf dem
Fussboden verschwunden, — der Meister musste sich einen
neuen machen lassen. —

Am Tage nach dem Begräbnisse seines Sohnes sass
er Frühmorgens beim Kaffeetische mit Frau und Kindern,
als er plötzlich im linken Rockärmelfutter seines Arbeitsrockes
etwas ihn Drückendes fühlt, nachsucht und
zwischen dem Rockärmelfutter den vermissten Bolzen findet!
Um ihn herauszubringen, musste er erst durch seine Frau
ein Loch ins Putter öffnen lassen. Alle mit diesen sonderbaren
Vorfällen verknüpften Gegenstände sind mir gezeigt
und an Ort und Stelle von mir untersucht worden. Im
ersteren Falle war nur die Mutter, im zweiten der Vater
des Sterbenden mit seinen Gehilfe« betheiligt. Auf meine
Erkundigung nach der Beschaffenheit der Gehilfen, ob
diese vielleicht schon derartige Erlebnisse gehabt, erhielt
ich bestimmt verneinende Antworten. Es sei ihnen nie
etwas Derartiges vorgekommen. — Nur der Meister
seibst erzählte mir noch, er habe mit acht Jahren etwas
erlebt bei seiner Mutter, die ihn Nachts aufgeweckt habe,


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