Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 185
(PDF, 156 MB)
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Kurze Notizen

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Wesen als identisch und in ihrem Wirken als verschieden
setzen; und das thut doch Wnndt. Denn — in ihrer Wurzel
sind Natur und Geist, Körper und Seele identisch, sind
Wille: hier ist also das gleichartige Ganze, in dem sie als
Grund und Folge enthalten sein könnten, thatsächlich vorhanden
. Oder aber umgekehrt, und das scheint die Meinung
Wundfs zu sein: Seele und Körper sind ja nur in unserer
subjectiven Auffassung verschieden, in ihrem Wesen sind
sie eins; damit verflüchtigt sich der freilich unvermeidliche
und unaufhebbare Gegensatz zu einem bloss phänomenologischen
; Körper und Geist werden zu lediglich subjectiven
Modi des Willens, und der Unterschied von Spinoza ist nur
der, dass dieser Wille nicht Substanz, sondern Thätigkeit
ist, womit an der Sache nicht viel geändert ist, wohl aber
alles noch viel unvorstellbarer wird." . , . „Die Welt ist auf
Wundfs Standpunkt 'die Gesammtheit der Willensthätig-
keiten, die durch ihre Wechselbestimmung, die vorstellende
Thätigkeit, in eine Entwickelungsreihe von Willenseinheiten
verschiedenen Umfangs sich ordnen.' Das führt nun zunächst
auf eine individuelle Einheitsidee, auf eine Art von 'Monaden',
oder vielmehr, da die Monaden thätige Substanzen sind,
also abgesehen von ihrer uns doch allein zugänglichen
Thätigkeit etwas für sich sein wollen, richtiger auf Willenseinheiten
als substanzerzeugende Thätigkeiten, auf
aktuelle, nicht substantielle, geistige Einheiten als letzte
Principien alles Seins und Werdens." (S. 461). —

So Prof. Zieffler's Kritik über Wmdi's Geistbegriff. Wenn
nuL der moderne Spiritualismus dergleichen substanzerzeugende
geistige Einheiten in seinen Materialisationen
und spiritistischen Phänomenen behauptet, so
lehrt Wundt im Widerspruche zu Professor Zöllner1** exaeten
Beobachtungen an einem Medium der neueren Zeit, dass
selbst „ein Christus, der Wunder thut, oder an dem Wunder
gethan werden, in demselben Maasse, als er die Person des
idealen sittlichen Menschen ins Uebermenschliche hinüberträgt
, dessen wahrhaft religiösen Werth beeinträchtigt.'* —
Sein Becensent Prof. Ziegler frägt hierbei: — „Soll das eine
philosophische Deduction des Christenthums oder einer
christlichen Vernunftreligion sein? und wird sich mit
(Wundfü absolut transscendentem Weltgrunde) jenem unerkennbaren
Gott und diesem rein historischen Menschen die
christlich - religiöse Weltanschauung irgendwie zufrieden
geben?" — Auch die Spiritisten mit ihren Erfahr ungsthat-
sachen finden sich hier nicht befriedigt, denn diese führen
über einen rationalistischen Christus nach der Zeichnung
Wundfü weit hinaus zu einer volleren Lebenswirklichkeit


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