Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 199
(PDF, 156 MB)
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Kiesewetter: Spectrum oder Gespenst, etc.

199

Zuweilen war das Gespenst wieder sanft und mittheilsam,
und erzählte u. a.: — „es sei ein eben so fromm Mensch
als sie, allein eine Hexe mit Namen Maria habe ihre
Gebeine genommen und ihr solche Teufelsfüsse (zugleich
auf ihre Eüsse, so wie Gänsefüsse ausgesehen,
zeigend) gegeben: — sie müsse sie, die Keilpflug, also plagen,
sie solle nur fleissig beten und sich des 91. Psalms (denselben
zugleich anfangende) gebrauchen, so würde ihr
die Hexerei nichts schaden: es würde nur eine
iStunde des Tages von einem guten Geist regiert, sonst
aber triebe es ein böser Geist: sie solle doch nur aufgraben
lassen, sie werde nichts als die Gebeine finden;*)
wenn sie gedächte, dass es kein guter Geist wäre, sollte sie
dies Zeichen haben: wenn sie von den Gebeinen eines in
die Hand nähme, so würde es zu Biut werden. Die
Ursache, warum sie geschleiert, wäre diese, da sie derzeit,
da sie umkommen, gleich zum heiligen Abendmahl gehen
wollen."

Als die Keilpflug am 20. Juni 1684 zur Beichte gehen
wollte, stand das Gespenst auf der Treppe und sprach: —
„Du willst zur Beichte gehen; gehe in Gottes Namen, gehe
auch morgen zum Abendmahl; wenn es mir nicht eine
Schande wäre, wollte ich auch mitgehen."

Das Gespenst begleitete die Keilpflug bis in die Kirche,
wo es sich in der Gestalt eines weissen Kaninchens
ihr unter die Füsse legte, und Hess sich auch, als die
Knipflug einst zur Beerdigung ihrer Stiefschwester, der Frau
Mag. Clemstein, nach Cunewalde fuhr, am Wagen sehen.**)

Als die Keilpflug eines Tages in der Stube ihres Mannes
mit Lesen beschäftigt war, fragte das Gespenst bei seinem
plötzlichen Erscheinen, was sie mache, setzte sich an einen
Tisch, indem es den anderen Tisch, auf welchem die Bibel
lag, vermied, „gedenkend, das sei die Bibel, äscherte unter
den Papieren und Büchern, nahm dann ein Buch nach dem
anderen aus dem Repositorium und las laut;" als aber der
Ehemann in das Zimmer trat, „schoss das Gesichte schnell
an ihm vorbei nach der Thüre zu," ohne dass er etwas
wahrnahm, wie es denn überhaupt in der Regel, wenn
der Oberamtsadvocat erschien, sich aus dem Staube machte,
jedoch „mit Hinterlassung eines bösen starken

*) Wo bleibt aber das oben erwähnte „Kästchen mit Geld"? —

Anm, von C. K.

**) Aehnlich wie in der Geschichte: —,,Der vielförmige Hintzel«
mann" u. s. w. s. „Psych. Stud." Januar-Heft 1890 S. 12 ff. —

Der Sekr. d. ßed.


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