Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 207
(PDF, 156 MB)
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Wittig: Der Kampf um Miss Fay in Magdeburg. 207

wäre, hinausgehoben. Aber das sind Alles Dinge, welche für
den Abergläubigen an die Absolutheit der Materie und die
mühselig zusammenspintisirten wissenschaftlichen Theorien,
welche durch jede neu entdeckte Thatsache schockweise
über den Haufen geworfen werden, für den Ignoranten,
der bestenfalls einmal in einem spiritistischen Buche geblättert
hat, für den Philister, dem zur Auffassung des
Ausserordentlichen die Organe fehlen, so gut wie nicht
vorhanden sind.

Eine nur einigermaassen vollständige Vertheidigung
des Spiritualismus und Mediumismus an dieser Stelle dürfte
zu weit führen. Wir bemerken nur zur Präcisirung seines
Begriffes, dass man unter demselben nicht mit Notwendigkeit
eine Geisterlehre zu verstehen hat, sondern zunächst
die Voraussetzung einer noch unerforschten psychischen
Kraft, die am Medium allein, oder im Verein mit Cirkel-
sitzern, bewusst oder unbewusst geübt wird, und deren
Fern Wirkung in dem der Hauptsache nach ebenfalls
noch unerforschten Hypnotismus ein Analogon findet.
Jedenfalls müssen die in Gegenwart der Miss Fay vorkommenden
eigenartigen Erscheinungen für jeden denkenden
Menschen, ob derselbe an Geistereinwirkung glaube oder
nicht, von allerhöchstem Interesse ein, und der Erklärung
derselben muss doch vorerst die Anerkennung der Thatsache
selbst vorausgehen. Möge doch Jeder von der Geistertheorie
absehen und in den Experimenten nur eine der Untersuchung
würdige, wissenschaftliche Thatsache erblicken. Die
Erscheinungen bei Miss Fay sind ja nur ein ganz kleiner
Theil der unter dem Gesammtnamen: — „Spiritistische
Manifestationen" — bekannten Phänomene. Wir beschränken
uns daher auf eine Widerlegung der einzelnen, von Herrn
Dr. Lux erhobenen Einwände.

Herr Lux geht in seinem Artikel von der sogenannten
Betrugstheorie aus. Dieselbe ist alt, aber nicht gerade
bewährt; sie stützt sich auf die „Unglaublichkeit" der
Phänomene, auf den Umstand, dass dieselben sich nicht
ganz und gar vor den Augen des Publikums abspielen,
und auf die thatsächliche Entlarvung einiger moralisch
heruntergekommener Medien, für die der Spiritualismus
doch unmöglich verantwortlich gemacht werden kann.

Dass Miss Fay mit mechanischen, elektrischen u. s. w.
Hilfsmitteln arbeitet, hat Herr Lux nicht behauptet; in
der That wäre die Anbringung von solchen in dem Privatzimmer
des Herrn Kirchtiojf (Cafe Hohenzollern), das Miss
Fay erst kurz vor der Vorstellung als Sitzungsraum angegeben
worden war, ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Dagegen


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