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212 Pyschische Studion. XVIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1891.)
dagegen verwahre ich mich gegen den Voi vurf, an Miss
Fay eine moralische Vergewaltigung versucht zu haben.
Miss Fay stellte in der qu. Privat-Seance noch eine
zweite Sitzung in Aussicht, in welcher sie sich allen
Bedingungen fügen wollte, die den „Mediumismusu
nicht störten. Ich formulirte daher sofort meine Bedingungen
ganz exact und veröffentlichte dieselben vor dem für die
neue spiritistische Sitzung anberaumten Termin. Miss Fay
aber zog es vor, sich ausMagdeburg zu drücken.
Ich forderte also nicht, dass Miss Fay ihre Tournee unterbreche
und nach Magdeburg zurückkehre, sondern ich
forderte, dass sie ihr Versprechen erfüllen sollte.
Sie that dies aber nicht, und das ist mir ein unumstöss-
Kcher Beweis dafür, dass sie sich vor einem Eclat fürchtete
und meine Bedingungen zu scheuen hatte. Dass sie übrigens
alle Ursache hat sich zu fürchten, zeigt untenstehender
Brief des Antispiritisten Herrn Albrecht aus Leipzig, der
sich mir gegenüber erboten hat, alle Manifestationen der
Miss unter den genau gleichen Bedingungen
natürlich nachzumachen, und zwar auf genau dieselbe
Weise, wie ich sie erklärt habe. Auch die •
Versuche des „echten" Mediums Slade, der in der Erwiderung
angezogen ist, wird Herr Albrecht vorführen. —
Was nun die angeführten Autoritäten, Professor
„Zöllner" und „Wallace", anbetrifft, so hat sich der erstere,
als er dahinter kam, dass er schmählich dubiert worden sei,
wie ich von glaubwürdiger(P) Seite erfuhr, vergiftet. Er
konnte es nicht überleben, sein mühsam aufgerichtetes
wissenschaftliches Lehrgebäude über den Spiritismus, seine
Lebensarbeit, in Nichts zusammenbrechen zu sehen. Und
Wallace hat sich seit Jahr und Tag über den Spiritismus
klüglich ausgeschwiegen, desgleichen der Mathematiker
Flammarion\ sie werden also auch wohl hinter die „Geheimnisse
" des Spiritismus gekommen sein und schämen sich
nun, ihren Irrthum einzugestehen.
Was die persönliche Angelegenheit zwischen dorn
Spiritisten Heckner in Braunschweig und dem Antispiritisten
Herrn Albrecht in Leipzig anbetrifft, so verweise ich auf den
hier folgenden Bilef, der gebührend den gesammten Werth
der Erwideiung des Herrn G. Dircks characterisirt.
Dr. H. lux.
An eine wohllöbl. Redaction der „Volksstimme", Magdeburg.
In Nummer 10 Ihrer geschätzten Zeitung finde ich ni
der Erwiderung des sog. Im; resario Dircks, der berü...
Miss Fay, einige Unrichtigkeiten, welche mich veranlassen,
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