Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 236
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0242
236 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1891.)

wenden. Eine solche Heiterkeit folgte diesen Worten, wie
sie die Bürgerschaftsversammlung selten gehört haben mag.
Aber der alte Herr liess sich nicht verblüffen, er machte
der selbst verblüfften Versammlung klar, dass darüber
durchaus nicht zu lachen sei, sondern dass es thatsächlich
in der Natur geheime Kräfte gäbe, welche „über den
Menschenverstand hinaus44 gingen; er selbst habe mit eigenen
Augen die Wirkungen der „Wünsuhelnithe" beobachtet,
nachdem er lange Zeit an der Wunderkraft derselben gezweifelt
habe. Thatsache sei, dass von Staatswegen Versuche
damit auf den Ländereien der Friedhofs Verwaltung
und der Gefängnissdeputation gemacht worden seien. Auf
dem Friedhofsterrain habe ein Bauer aus Gr.-Borstel mit
der Wünschelruthe das erforderliche Wasser für vierzehn
Familien Wohnungen gefunden. Der Hamburgische Ge-
fängnissdirector Streng habe ebenfalls gute Ergebnisse mit
der Ruthe erzielt. Natürlich habe sie nicht Jeder mit demselben
Erfolge, sondern nur der mit „einem besonderen Geist"
begabte Mensch. Kreuze ein mit einem solchen veranlagter
Mensch mit der Wünschelruthe die Stelle, wo sich Wasser
befindet, so zeige die Wünschelruthe dieses an; andernfalls
functionire diese nicht. Mehrere Redner verbreiteten sich
in ablehnender Weise über den Gegenstand, und schliesslich
wurde der Antrag, die Wirksamkeit der Wünschelruthe in
einem von der Bürgerschaft niederzusetzenden Ausschuss
zu prüfen, abgelehnt. („Magdeburg. Zeitung" Nr. 18 vom
6. März er.) Vgl Juli 1879 S. 324: Oct 1880 S. 479; Mai
1889 S. 348.

h) „Wenn die Nachricht begründet ist", — erzählt
N.St. in seinem Berichte über „Schloss Nymphenburg" in
„Allg. Moden-Zeitung"' Nr. 52 v. 22. December 1890, —
„fand dort noch kurz vor dem Tode des Kurfürsten Max
Emanuely des Eroberers von Belgrad, 'ein grausiges
Exemplum statt'. Ein schwäbischer Edelmann hatte 'gar
lästerliche Reden' über Serenissimus geführt, und als der
Kurfürst seiner habhaft wurde, schleppten ihn die Wachen
nach Nymphenburg (1 Stunde westlich von München gelegen).
Dem kurzen Verhöre folgte sofort das Todesurtheil; der
Henker kam aus München und enthauptete den Edelmann
auf dem Rasen vor dem Schlosse. Die Wachen erklärten,
sein Geist ginge dort um, und es währte ziemlich lange,
bis Karl Albert, der nächste Kurfürst, eine Nacht in
Nymphenburg blieb. Den Geist zu bannen, liess er sogar
einen Todtenbeschwörer kommen, dem bald eine wunderliche
Gesellschaft folgte; — Zauberer, Alchymisten und 'Liebes-
trankmischer.'" —


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0242