Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 254
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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254 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1891.)

derartigen Fall erzählt der jüngere Plinius im siebenten
Buch seiner Briefe von einem Spukhaus in Athen, welches
der Philosoph Atlienoüorus kaufte. Demselben erschien ein
mit Ketten beladenes Gespenst eines alten Mannes, welches
auf die Schwelle deutete und verschwand. Beim Nachgraben
fand sich ein mit Ketten belastetes Gerippe. — Cardanus
erzählt in seinem Werk: — „De varietate rerum" (Lib. XVL
cap. 93), dass die Familie Torelli zu Parma seit über
hundert Jahren einen in der Gestalt einer neben dem
Kamin sitzenden alten Frau erscheinenden Hausgeist
besitze, welcher das Gespenst eben dieser ermordeten sehr
reichen Frau sei, deren zerstückter Leichnam in die Latrine
geworfen worden sei. — Der mit Cardanus gleichzeitige
Manilas, der Schwiegersohn Melanchthon's, erzählt in seinem
Werk: — „Locorum communium collectanea u. s. w."
(Budiss. 1565 p. 30), dass ein Bauer auf dem Gute des
Humanisten und Astronomen Theodorus von Gaza in Cam-
paniei eine Urne mit Gebeinen ausgrub und so lange auf
das Heftigste von einem Gespenste gepeinigt wurde, als er
die Urne im Hause hatte. — Nach Glanvifs „Sadducismus
triumphatus*4 ermordete 1632 zu Chester ein Mann eine von
ihm geschwängerte Dienstmagd und warf die Leiche in eine
Kohlenmine. Der „Geist" der Ermordeten erschien dem
bei der Mine wohnenden Müller Jacoh Graham und einem
gewissen Marens Sharp und führte so die Entdeckung der
Leicie, sowie die Bestrafung des Mörders herbei. — Drei
ähnliche Geschichten erzählt Pfitzer im Anhang des vierten
Kapitels des ersten Buches von Widmann's Faustbuch. —
Professor Ehrmann zu Strassburg theilt in Kieser's Archiv
X. III. 143 zuerst die bekannte Geschichte vom Pfe/fefschen
Garten in Colmar mit, wo der Candidat Billlng eine weibliche
Gestalt über der Stelle schweben sieht, auf welcher
man beim Nachgraben ein weibliches Skelett findet. —
Vulpms in seinen „Curiositäten", Kerner in seiner „Seherin
von Prevorst" und nach ihnen Perty in seinen „Mystischen
Erscheinungen" erzählen die Gespenstergeschichte eines
früheren Professors der Theologie Lindner in Königsberg,
welcher im Sommer 1740 als junger Landgeistlicher auf ein
anderes Dorf versetzt wird. Er erwacht eines Sonntagmorgens
am hellen Tag und sieht einen Geistlichen mit zwei
Knaben in der Bibel lesend am Tisch' sitzen. Auf Lindhers
Anrufen verseil wand die Erscheinung. Als sich derselbe in
die Kirche begab, um seine Antrittspredigt zu halten, sieht
er zu seinem grössten Erstaunen unter den Bildern seiner
verstorbenen Amts\erfahren das des Gespenstes. Auf sein
Befragen erfuhr er, dass dieser vor etwa fünfzig Jahren


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