Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 258
(PDF, 156 MB)
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258 Psychische Studien. XVIIL Jahrg. 6. Heft. (Juni 1891.)

Kräften der Medien selbst erklärt, sie gleichsam zu Pro-
jectionen aus dem Unbewussten der Medien macht. Es hat
wohl auf die meisten Leser dieser Schrift schon damals
einen peinlichen Eindruck gemacht, dass ein Philosoph
seinen vollständigen Mangel an Erfahrung in diesem Gebiete
ganz unumwunden zugiebt, dann aber doch decretirt, wie
die Phänomene, wenn sie Thatsachen wären, erklärt werden
müssten. Auf einer Almhätte belustigt der Berliner, der
die Frage der Sennerin, ob in seiner Heimath auch so
hohe Berge seien, bescheiden verneint, dann aber beifügt:
aber wenn wir welche hätten, wären sie Löher! Dagegen
nehmen sich am Schreibtische eines Philosophen Untersuchungen
nicht sehr ernsthaft aus, die sich in die Worte
zusammenfassen lassen: — „Ich weiss nicht, ob; aber wenn
schon, dann —"

Auf jene Schrift Hartmann1 s hat Staatsrath Aksakow
eine gründliche Widerlegung in zwei Bänden geschrieben

Ansturm seines furchtbarsten Feindes ausgehalten hat, und dass sie,
trotz einiger Breschen hie und da, noch weit entfernt davon ist,
durch die Kritik des Heirn von Bartinann zerstört und zur Uebergabe
gezwungen zu werden! — Vom theoretischen Gesichtspunkte
aus hat sich Herr v. Bartmann durch die Thatsachen, welche ich vorführe
, gezwungen gesehen, seine Hypothesen bis zun Extrem zu
treiben; er hat die Bedingungen und* Grenzen fahren lassen, die er
zuvor seinen Hypothesen für ,,GedankeDübeitragungu und „Hellsehen"
gestellt hatte; diese Fähigkeiten sind j°tzt unbeschränkte, wahrhaft
niagischp geworden; sie stehen ausser dem Gesetz und der Vernunft,
und in Folge dessen über oder unter joder Kritik. Herr v. Bartmann
hat seine Hypothesen trotzdem vertheidigt; es ist daraus eine mehr
sonderbare, als für den Spiritismus furchtbare dialektische Kraftübung
geworden. — Vom phänomenalen Gesichtspunkte aus hatHerr
v. Bartmann die Thatsachen, welche ich vorführe, nicht ausführlich
citirt (was auch unmöglich war); aber wer sich die Mühe nehmen
will, die Darstellungen, welche Herr v. B. giebt, mit den Original-
Stellen, wie sie von mir gegeben worden sind, zu vergleichen, (denn
es sind doch wohl die Thatsachen, welche die Streitfrage entscheiden
müssen,) wird leicht herausfinden, dass viele Male die merkwürdigsten
Thatsachen, auf die ich die grösste Wichtigkeit lege, weil sie nach
anti-spiritistischer Weise am schwierigsten zu erklären sind, von Herrn
v, B. gewaltsam verändert, ja auf eine ganz sonderbare Weise falsch
dargestellt, oder aber ungenau wiedergegeben, oder mit Stillschweigen
übergangen, oder durch irgend eine billige Vermuthung bei Seite geschoben
worden sind. Ich habe demnach allen Grund, zu erwarten,
dass der schiedsrichterliche Spruch eines Dritten, welcher unparteiisch
und competent in dieser Sache ist, für mich nicht ganz ungünstig
ausfallen werde. Ich ersehe mit Vergnügen, dass dieser ürtheilsspruch
so eben von Herrn Dr. Carl du Frei gefällt wird, — und mit vollem
Vertrauen kann ich meine Sache in seine Hände niederlegen.
St. Petersburg, 14./26. Mai 1891.

Alexander Aksakow.


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