http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0271
du Prol: llartuiann contra Aksakow.
265
i) Die Gestalt und das Medium befinden sich gleichzeitig
vor den Augen der Zuschauer." —
lieber jeden dieser Fälle bringt Aksakow Berichte. Was
sagt nun Hartmann dazu? Er weiss wieder nur zu sagen,
dass die Experimentatoren Dummköpfe und die Medien
Schwindler seien; denn darauf läuft es hinaus, wenn er
schreibt: —
„Entweder taucht das Medium seine eigenen Hände
oder Füsse in Paraffin, oder es taucht künstliche Hände
und Füsse ein, die von der Bildung der seinigen abweichen,
und die es zu dem Zweck mitgebracht hat, oder ein Helfershelfer
taucht seine eigenen Gliedrnaassen ein, oder ein Helfershelfer
taucht künstliche Gliedmaassen ein" (110). „Da indessen
Herr Aksakow sich in dem Irrthum befindet, dass eine etwaige
Konstatirung echter mediumistischer Gussformen die
Materialität der Phantome unumstösslich beweisen würde,
so will ich trotzdem erörtern, was sich nach meiner Ansicht
aus solchen echten Gussformen höchstens schliessen lassen
würde. Es wäre dies die Etablirung von secundären Kraftcentren
an der Oberfläche der unmittelbar zu formenden
Paraffinschicht und ihre derartige Gruppirung durch allmähliche
Verschiebung gegen einander, dass das Paraffin
die Form einer vom somnambulen Bewusstsein des Mediums
vorgestellten Handoberfläche annimmt" (112). —
Der Leser wird nun zwar meinen, dass solche Erklärungen
schlechten Witzen ziemlich ähnlich sehen; aber
sie haben eben den Voitheil, dass — wenn sie richtig wären
— die „Philosophie des Unbewussten" sogar den Giess-
formen standhalten würde. Grund genug, sie aufzustellen.
7) Einen besonderen AVerth legen die Spiritisten auf
die Berichte von Crookes, welcher vier Jahre lang mit einem
jungen Mädchen in seinem Laboratorium unter Anwendung
aller von der Wissensehaft gebotenen Hilfsmittel und Vor-
sichtsmaassregeln experimentirte. Diese Berichte finden sich
in den ersten Jahrgängen der „Psych. Stud."; ich muss
mich aber hier darauf beschränken, kurz zu erwähnen, dass
Crookes dahin gelangte, Medium und Phantom gleichzeitig
auf einer Platte zu photographiren, und dass das Phantom
einst zwei Stunden lang ausserhalb des Kabinets sich mit
den Anwesenden unterhielt, während Crookes sich wiederholt
überzeugte, dass während dieser Zeit das Medium schlafend
im Kabinet lag.
Was sagt nun Har'mann von diesen Sitzungen, um die
er schon in seiner ersten Schrift vorsichtig herumgeht V
Weiter nichts, als dass Crookes von seinem Medium — „völlig
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0271