Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 290
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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290 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 7, Heft. (Juli 1891.)

Leser der „Psycb. Stud." mit einem Vorkommniss bekannt
machen, welches im „Religio-Philosophieal Journal" vom
December 1890 unter meinen Initialen zum Abdruck
gelangte.

Ich stattete einer gut situirten Wittwe eines ehemaligen
Kunsthändlers, mit der ich seit Jahren die Ehre habe,
bekannt zu sein, einen Besuch ab. Die Dame selbst besitzt
medianime Anlagen, aber nicht in dem Grade wie deren
Schwägerin, deren Besuch sie entgegensah, und lud mich
demzufolge zu längerem Verweilen ein. Ich folgte der
Einladung um so lieber, weil mir eine unverabredete
Sitzung in Aussicht stand. Als die Schwägerin immer noch
nicht kam, wurde mir schliesslich die Zeit h*ng, und ich
traf in Folge dessen Anstalten zum Aufbruch. — „Fragen
wir doch lieber an, ob sie am Ende gar nicht kommt?" —
mit diesen Worten begab sich die Dame des Hauses an
den mitten in dem behaglich eingerichteten Wohnzimmer
stehenden Tisch und legte ihre Hände auf denselben.
Gleichzeitig sagte sie: — „Wenn Jemand von Euch anwesend
ist, sagt mir, ob Susanne kommt oder nicht." —
Als Antwort erfolgten zwei vernehmbare Schläge oder,
besser gesagt, zweimaliges lautes Pochen, was soviel als
„wir wissen es nicht" bedeutet. — „Ist sie krank?" — diese
Frage wurde durch einmaliges Pochen verneint. — „Soll
unser Freund nach ihrem Hause gehen?" — Nun klopfte
es laut drei Mal hintereinander, was so viel als „Ja" bedeutet.
— Mit einem „auf Wiedersehen" verliess ich das Haus und
begab mich auf dem kürzesten Wege nach demjenigen der
Schwägerin. Daselbst angekommen, theilte ich derselben
den Zweck meines Kommens mit, worauf sie erwiederte: —
„Eines von uns hat sich geirrt; ich wenigtens glaubte, meine
Schwägerin heute Abend bei mir zu sehen." — Auf meine
Bitte, sie trotzdem dorthin escortiren zu dürfen, ging sie
bereitwillig ein, und bald darauf erreichten wir zusammen
das Haus, das ich kurz vordem verlassen hatte.

Nachdem sich die Damen herzlich begrüsst und in
verhältnissmässig kurzer Zeit über das Missverständniss
geeinigt, begaben wir drei uns in das elegant eingerichtete
Empfangszimmer, woselbst wir auf gepolsterten Armsesseln
circa drei Fuss von den mit Spitzengardinen versehenen
Fenstern, die auf eine der fashionablen, mit electrischem
Licht beleuchteten Strassen mündeten, Platz nahmen und
der Dinge harrten, die da kommen würden. Eingang in das
Haus kann man sich nur erwerben, wenn man an der
Hausthüre an einer elektrischen Klingel drückt, und wenn
von der Wohnung aus dann gleichzeitig der mechanische


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