Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 292
(PDF, 156 MB)
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292 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1891.)

Fragen, die wir laut äusserten, wurden durch ein-, zwei-
oder dreimaliges, rasch hintereinander folgendes Verschwinden
und Wiederaufleuchten des Lichtphänomens beantwortet.
Nach deren Verschwinden tauchten neue auf, und in dem
geräumigen Zimmer herum flatternd, wiederholte sich das
Bejahen oder Verneinen der laut geäusserten Fragen über
deren Ursprung und die durch dieselben sich offenbarende
Identität der mit uns in Rapport stehenden unsichtbaren
Intelligenzen. Nun trat eine kurze Pause ein, die wir als
Beendigung der Manifestationen betrachteten, als ich, an
der nämlichen Stelle, von wo aus die Lichterscheinungen
entstanden, deutlich die Umrisse, resp. den dunklen
Kern einer sich bildenden Gestalt erblickte* Während
ich die Damen auf das Phänomen aufmerksam machte,
glitt die Gestalt an das Fenster, Blendend weiss schimmerte
die weisse Hülle der von dem milden electrischen Licht
beleuchteten Gestalt, die nun unmittelbar vor der mir zur
Rechten sitzenden Dame stand. Unwillkürlich äusserte ich
die Frage: — „Bist Du es, liebe Schwester?" — Wie zum
Gruss neigte sich die anmuthige Gestalt, mir die ätherische,
astralkörperliche Hand reichend, um dann langsam vor
unseren Augen, gleichsam in den Teppich versinkend, zu
verschwinden, begleitet von meinem aus voller Seele
strömenden Wunsch: — „Auf Wiedersehen, liebe Schwester \
Gott segne Dich, und grüsse unsere Lieben Allel" —
Während wir unserer Freude Ausdruck gaben, erschien
eine andere, bedeutend kleinere Gestalt, deren
zierliches Haupt von Locken eingerahmt erschien. Auf den
Ausruf der einen Dame: — „Das ist unsere Nichte!" —
liess sie sogleich die Bitte folgen: — „Wenn Du es bist,
so sag' uns Deinen Namen, liebes Kind!" — worauf wir
deutlich den gelispelten Namen „Lilyu vernahmen. Begleitet
von unseren von Herzen kommenden Danksagungen und
Segenswünschen, verschwand die Gestalt der äthersirten,
vor Jahren aus dem Körper geschiedenen Seele der Nichte
meiner Freundinnen vor unseren Augen. — Nachdem wir
wieder kaum den ersten Vers des Liedes: — „We shall
wear a white robe in that land, in that sunnj sunny land"*)
mit leiser Stimme gesungen, fuhren wir förmlich zusammen,
als sich urplötzlich das laute, silberhelle, übermüthige Lachen
des weiblichen Leiters der Manifestationen vernehmen liess.
In gebrochenem Englisch erklang die uns wohlbekannte
Stimme des vor Jahren aus dem materiellen Körper ent-

*) „Wir werden tragen ein weisses Gewand, Tn jenem sonnigen,
sonnigen Land!"


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