Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 295
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Myers: Onsus von Hallucinationeu.

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klärung wird die unzweifelhafte Thatsachc beseitigen, dass
viele vertrauenswürdige Männer und Frauen die einzige
flallucination ihres Lebens in Form der Gestalt eines
Freundes in dem Augenblicke hatten, als dieser Freund,
um den sie gar keine Besorgniss trugen, an einem fernen
Orte wirklich starb. Dies ist, wie einige meiner Leser
bereits wissen werden, die Haupt-Thesis, welche das in dem
Werke „Phantasmata der Lebenden"*) gesammelte Zeugnissmaterial
zu beweisen sucht; und während der drei Jahre,
welche seit der Veröffentlichung dieses Werkes vergangen
sind, ist der Beweis für diese Behauptung in diesem und
anderen Ländern materiell noch stärker geworden. Die
Kraft der Beweise dieser Art vermehrt sich; und insofern
die vereinzelten Fälle langweilig zu lesen sind und der
ganze Begriff der Telepathie (des Fernfühlens) oder
eines von einem Geiste auf einen anderen aus der Entfernung
ausgeübten Einflusses vielen Gemüthern sonderbar
und abstossend erscheint, wird es nöthig sein, geduldig
weiter zu gehen und noch eine Zeit lang frische Beweise
weiter zu sammeln, ehe wir erwarten können, dass ihr
Gewicht allgemein zugestanden wird. Aber ich bitte den
Leser, beachten zu wollen, dass wir bei Vertretung und
Durchführung dieses gegenwärtigen Census Denen, welche
anderer Meinung als wir sind, die einzig mögliche Methode
liefern, unsere eigene Ansicht zwingend zu widerlegen.
Angenommen, dass 50,000 Antworten oder mehr aus
England, Frankreich, Amerika u. s. w. gesammelt sind, und
dass wir unter diesen Antworten wenige oder gar keine
wahrhaftige oder die Wahrheit mittheilende Hallucinationen
— Gesichte oder Töne finden, welche auf irgend welche
Weise mit einem wirklichen Ereigniss, wie ein in der Entfernung
stattfindender Todesfall ist, übereinstimmen, sondern
eine grosse Menge von Falsches mittheilenden Bildern,
Freundes-Gestalten, welche der Wahrnehmende für sterbend
erachtet, die aber in Wirklichkeit sich in ihrem gewöhnlichen
Zustande befinden, und dergleichen: — dann mag es
klar werden, dass wir als Wirkung des Zufalls sogar die
nahe zusammengehörigen und detailliiten Ueberein-
stimmungen, von denen die „Phantasmata der Lebenden"
viele Beispiele bringen, hinwegerklären müssen. Wenn die
Nachforschung weit genug getrieben wird, so muss sie entweder
unsere Theorie in einer entschiedenen Weise widerlegen
oder bestätigen. Noch andere Punkte von Interesse

*) Vergl. „Psych. Stud." Mai-Heft 1891 S. 240 die Angabe seines
Inhalts. — Der Uebersetzer.


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