Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 298
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0304
298 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1891.)

der uns von den beiden ihn Wahrnehmenden unabhängig von
einander mitgetheilt wurde, die niemals über die Sache mit
einander geredet und seit dem Monate, in welchem dieser
Fall sich ereignete, kaum einander begegnet waren, und
deren Berichte dennoch mit merkwürdiger Bestimmtheit
übereinstimmen, wenn man erwägt, dass die eine Erzählung
19 und die andere 23 Jahre nach dem Ereignis» niedergeschrieben
wurde.

Es sei bei dieser Gelegenheit nebenbei beachtungswerth,
dass es unmöglich ist, über den Correcthei»s-Grad des Gedächtnisses
nach Verlauf einer gegebenen Anzahl von Jahren
ein allgemeines UrtheU zu liilen. Bisweilen sind die
Details nach eines Jahres Verleuf ganz verdreht; bisweilen
werden, wie hier, von einander unabhängige Berichte den
Vorfall viele Jahre später mit eben so wenig Abweichungen
wiedergeben, als geschehen sein würde, wenn die Geschichte
erst eine Woche alt wäi^. Wir druckten diesen
Fall in den „Phantasmata der Lebenden" (2. Band Nro. 348)
auf Grund von Mrs. Elgeeh alleinigem Zeugniss ab, weil
wir damals noch nicht im Stande waren, ihre Mitwahr-
nehmerin, Miss die jetzige Mrs. Ramsay, deren ehelichen
Namen Mrs. Elgee nicht kannte, ausfindig zu machen.
Durch einen glücklichen Zufall fanden wir Mrs. Ramsay,
welche freundlich einwilligte, uns ihren Bericht niederzuschreiben
, bevor sie den von Mrs, Elgee las; und wir hatten
hierauf die Befriedigung, wahrzunehmen, dass unser Vertrauen
auf Mrs. Elgee1s Genauigkeit in der Rückerinnerung
vollkommen gerechtfertigt worden ist. Diese zwei Damen,
welche mit einander nach Indien reisten, aber sonst nicht
befreundet mit einander waren, schliefen in demselben
Zimmer im Hotel de PEurope zu Cairo im November 1861
Beide sahen ohne irgend welchen Zugang beim ersten
Morgenlichte eine Gestalt im Zimmer. Es ist absolut unmöglich
, dass die Gestalt eine wirkliche Person gewesen
sein könnte; und sie wurde thatsächlich von Mrs. Elgee als
das phantasmatische Ebenbild von des Majors [damals schon
Generals] Elgee vertrautem Freunde, des (seitdem gestorbenen
) Colon eis L erkannt, der sich zur Zeit in England
befaud, und der, wie Mrs. Elgee später von ihm selbst erfuhr,
in jenem Augenblicke — falls nicht ein Irrthum in die
Daten sich eingeschlichen hat — den ernsten Wuimeh
hegte, sie wegen einer offerirten Ernennung zu befragen.
Wenn nun Mrs. Elgee allein die Gestalt gesehen hätte, so
hätte die Hallucination (obgleich sie die einzige ihres Leb( ns
war) für eine rein subjective Erscheinung genommen und
die Uebereinstimmung mit Colonel Z.'s ernstem Gedanken


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0304