Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 327
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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du Prei: Zur Mystik im Irrsinn.

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vermag'höchstens ein deutscher Handwerksrecensent. Mir
aber ist es z. B. nicht möglich gewesen, Theologie, Aesthetik
und Techrik, die ich in die Mystik hereingezogen habe,
als Fachmann zu studiren. Mein Zweck hat das auch gar
nicht erfordert; er verlangte nur einen Abstecher in die
Grenzländer, um dort nach mystischem Thatsachenmaterial
zu suchen. Ein solches ist z. B. innerhalb der Technik
die von Ernst Kapp entdeckte Organprojection. Zunächst
verwerthete ich dieselbe für die Frage nach der Natur der
Planetenbewohner, und zwar in einer von dem Entdecker
gutgeheissenen Weise. Sodann aber habe ich die Organprojection
, d* h. den Nachweis, dass eine identische Kraft
sowohl unseren Körper als auch unsere Geistesproducto
organisirt, als einen merkwürdigen Beleg für die monistische
Seelenlehre verwerthet. Damit hatte ich in Bezug auf
Technik meine Schuldigkeit gethan. Ich bezweifle zwar
nicht, dass ein Anderer bei eingehenderen Studien dort
noch weiteres mystisch verwerthbares Thatsachenmaterial
finden kann, und ein anderer Techniker mit mystischem
Interesse mag meinetwegen das Problem der Organprojection
bis zum Punkte verfolgen, wo die spiritistischen Klopflaute
als organisches Vorbild der Klopflaute des telegraphischen
Apparates erscheinen; diese weitere Arbeit überlasse ich
aber im Interesse der Sache selbst den besser Orientirten.
Unbestreitbar würde ich in einem technischen Examen mit
Glanz durchfallen; aber der Techniker würde doch gewiss
Unrecht haben, mir meinen Abstecher in sein Gebiet zu
verargen und mir Schweigen aufzuerlegen, weil ich in diesem
Gebiete kein Fachmann sei. Ich bin nicht verpflichtet, die
Kenntnisse eines Edison zu besitzen, habe vielmehr ein
Recht, in Vergleich mit ihm unwissend zu sein.

Gleiche Beschränkung musste ich mir auch auferlegen
in Bezug auf Theologie und Aesthetik. Ich muss eben
immer bei solchen Abstechern den Wald im Auge behalten
und kann mich auf mikroskopische Untersuchung der Bäume
nicht einlassen. Ich bin auch nicht verpflichtet, meine
Grenzgebiete selber zu durchforschen, sondern lasse mir
das brauchbare Material von den Fachleuten liefern, halte
mich an dieselben als Gewährsmänner und überlasse ihnen
selbstverständlich die Verantwortung.

Ein solches Gebiet nun, in welches ich ebenfalls nur
einen Abstecher machte, ist die Psychiatrie. Im Verlaufe
meiner Leetüre stiess ich immer wieder auf Stellen, die es
mir allmählich zur Gewissheit machten, dass bei Geisteskranken
mystische Phänomene vorkommen. Ich sammelte
dieses Material, und als der Stoff angewachsen war, schrieb


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