Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 334
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0340
334 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1891.)

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Madame Blavatsky f.

In „Englische Skizzen" von Friedrich Althaus,*)
London, 23. Mai 1891, lesen wir über diese merkwürdige
Frau noch Folgendes: —

„Unter den durch die Influenza-Epidemie zu London
verursachten Todesfällen erregten wohl keine allgemeinere
Theilnahme als diejenigen des Lord Edward Cavendish, Mr.
Edwin Long und der Madame Blavatsky. Lord Edward
Cavendish war der Sohn des hochbegabten Herzogs von
Devonshire, der jüngere und einzige überlebende Bruder
Lord Hartingtoris und Bruder des 1882 in Dublin ermordeten
Lord Frederick Cavendish, ein Mann, der sich in seiner
öffentlichen Stellung als Politiker wie in allen anderen
Beziehungen der allgemeinsten Achtung erfreute. Mr. Long
war anerkanntermaassen einer der ausgezeichnetsten englischen
Maler, Mitglied der königlichen Akademie, ein
hochgebildeter Künstler, ein Mann in der Blüthe seiner
Kraft, von dem man noch viel Schönes erwartete. Nichts
Aehnliches kann von Madame Blavatsky behauptet werden.
Ohne Frage spielte diese Dame einmal die Rolle einer
Löwin in unserer modernen westöstlichen Gesellschaft, aber
ihr Löwenthum war in die Vergangenheit versunken; begeisterte
Jünger und Jüngerinnen verehrten in ihr auch
einmal, und verehren theilweise noch, die Stifterin einer
neuen Religion; aber das kritische Urtheil der bösen Welt
hatte die angebliche Religionsstifterin seit Jahren von jener
idealen Höhe zum Range einer talentvollen Abenteurerin
reducirt. In der That starb sie verhältnissmässig vergessen
und verlassen. Eine wie merkwürdige Charakterfigur
unserer in den Wehen der Wiedergeburt gährenden Zeit
Madame Blavatsky indess trotzdem war, beweisen die ihrem
Andenken gewidmeten Memoiien englischer Journale und
Zeitschriften. Ich meinerseits möchte sie bezeichnen als
den weiblichen Cagliostro des neunzehnten Jahrhunderts,
und wie ihr männlicher Vorgänger aus dem achtzehnten

*) Entnommen der Wiener „Neuen Freien Presse" Nr. 9614 vom
2. Juni er. als Ergänzung zu unseren bereits im Juni-Hefte der ,,Psych.
Stud." Seite 284 ff. gebrachten Notizen Uber die Verstorbene. —

Der Bekr. d. ßed.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0340