Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 376
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0382
376 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 8. Helt. (Auguat 1891.)

Doch wollen wir nicht zu viel verrathen, sondern nur kurz
sagen, dass Alfred nach achtzehnjährigem Studium indischer
Weisheit nach Europa zurückkehrt und zu Venedig in
Dr. Somirof den Mann mit der Narbe erkennt, durch den
er sein Kind wieder finden soll.

Dr. Somirof) ein geflüchteter russischer Verbrecher und
Hochstapler, der in Wien mit Alfred's und Moidele's Sohn
Medicin studirt hat, ist der Träger des zweiten Theiles der
Handlung. Er gewinnt das Vertrauen Alfred's, dem er das
Leben rettet, und wird von diesem als Hausarzt der
kränkelnden Lenore nach Karlstein gesandt, nachdem er
von Alfred in alle zarten Beziehungen und Geheimnisse
eingeweiht worden ist.

Somirof hat bei seinem Studiengenossen schon öfter ein
Amulet wahrgenommen und aus den Schilderungen Alfred^
ersehen, dass dieser das wahrgenommene Amulet Moidele
sandte, um es ihrem Knaben umzuhängen. Er kennt nun
den Sohn Alfred's, hütet sich aber wohl, sein Wissen zu
verrathen, sondern sucht als Herr der Situation die Sachlage
möglichst zu seinen Gunsten auszubeuten. Auf Schloss
Karlstein verliebt er sich in eine Nichte Alfred1^ und Lenoren%
die präsumtive Erbin Karlsteins, und in seinem Hirn
reift der Plan, sich durch Heirath mit derselben zum Herrn
des gräflichen Vermögens und Landbesitzes zu machen, und
die Mittel zu diesem Zweck soll ihm das hypnotische
Verbrechen bieten.

Wir verrathen hier nicht, wie Somirof seine Intrigue
anlegt, wie der Knoten sich schürzt, wie Alles endet und
die Botschaften aus dem Jenseits sich bewahrheiten; wir
überlassen es dem Leser, die äusserst spannende Handlung
aus eigener Leetüre kennen zu lernen, und sagen nur, dass
es du Frei meisterhaft gelungen ist, das hypnotische Verbrechen
als „das Verbrechen der Zukunft" wahrscheinlich
zu machen.

Nicht das geringste Verdienst des feinsinnigen Aesthe-
tikers du Prel ist es, überall maassvoll in der Verwendung
occultistischer Effecte gewesen zu sein und — obschon bei
einem spiritistischen Roman die Gefahr nahe lag — nirgends
durch ein Zuviel die Grenze des guten Geschmackes überschritten
zu haben. So wird das immerhin gefährliche
Experiment eines spiritistischen Romans nicht nur annehmbar,
sondern auch für jeden Gebildeten im höchsten Grade anziehend
und fesselnd.

Hervorzuheben sind noch die herrlichen Naturschilderungen
aus der Alpenwelt, wie man sie allerdings
vom Verfasser von „Unter Tannen und Pinien" nicht anders


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0382