Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 380
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0386
380 Psychische Studien. XVlII. Jahrg. 8. Oeft. (August 1891.)

wo man noch an die Existenz eines Basilius Valentinas
glaubte, nicht für echt gehalten wurde (Vergl. Schmieder
a. a. O. S. 408); sie ist in Wirklichkeit mit ihren so
characteristischen Ausführungen über Schwaden, Feuerruthen
, Unterruthen u. s. w. von einem um 1430 in Goslar
lebenden Bergmeister Andreas de Solea verfasst.

Da Thölde bei seiner Fiction des Basilius Valentinus und
Isaak Hollandus, welche er ms 15. Jahrhundert setzt, und
von denen kein Schriftsteller des 15. und 16. Jahrhunderts
etwas weiss, den Paracelsus ausschrieb, so musste die Aehn-
lichkeit der anscheinend jüngeren Schriften desselben mit
den angeblich älteren der genannten Männer auffallen. In
Folge dessen aber entstand die namentlich von Helmont
verbreitete Fabel, dass Basilius Valentinus der Lehrer des
Paracelsus gewesen sei, der diesen und Isaak Hollandus frech
plagiirt habe.

Ich nun, der ich meinen Paracelsus, Basilius, Hollandus
und die ganze hierher gehörige Literatur seit über 25 Jahren
kenne, habe mich wohl gehütet, den Basilius als Lehrer des
Paracelsus zu nennen, einfach weil er nie gelebt hat. Herr
Postel aber wird sich nunmehr nicht wundern, wenn ich
ihm zurufe: — „Si tacuisses, philosophus mansissesl"

Zur Mystik im Irrsinn.

Erwiderung an Herrn Dr. Gustav Specht.
Von Dr. Carl da Prel.

II.

(Schluss von Seite 333.)

Auch das will mir Herr Dr. Specht verwehren, dass
ich irrsinnige Dichter als Krankheitsobjecte zum Belege
meiner Ansichten heranziehe. Dass Irrsinnige dichten,
erscheint ihm gar nicht merkwürdig, und er protestirt
dagegen, dass ich Lenau (Niembsch von Strehlenau) als Beweis
für die „Mystik im Irrsinn" anführe. Die Gedichte Lenau's
werden wohl in der ganzen Welt als melancholisch bezeichnet
werden, und so nannte ich Lenau einen Melancholiker. Aber
wie denn überhaupt im modernen medicinischen Jargon
manche Worte in einer ihnen in der Umgangssprache gar
nicht zukommenden Bedeutung gebraucht werden, so de-
cretirt auch Dr. Specht: — „Lenau war gar nicht melancholisch
im psychiatrischen Sinne, er war ein Hysteriker. ♦. Es ist
durch*nichts erwiesen, dass er zu Zeiten, wo er im Uebrigen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1891/0386