Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 403
(PDF, 156 MB)
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Wittig: Flammarion's und Wallace's Stellungen zum Spiritismus. 403

Paris wird der „Frankf. Zeitung" geschrieben: — „Die
französischen Gerichte werden nächstens über die astronomische
Frage der Marstelegraphie zu entscheiden haben.
Die Erben der alten Dame in Pau, welche 100,000 Pranken
für die Erfindung dieser Correspondenz ausgesetzt hat,
wollen nämlich das Testament anfechten, indem sie sich
darauf berufen, ein solches Testament könne nur von einer
Verrückten herrühren. Die Dame war eine eifrige Leserin
Camilie Flammariovts gewesen, der es so vortrefflich versteht,
die Astronomie zu popularisiren. Gerade sein letztes, sehr
verbreitetes Buch „Uranie",*) eine nicht (?) sehr künstlerische
V ermischung von Roman, Biographie und wissenschaftlicher
Speculation, erging sich in langen Phantasien über die
muthmaasslichen Marsbewohner, Ein auf einer Luftschifffahrt
verunglücktes irdisches Paar findet sich auf dem Mars
in idealeren Körpern wieder, und der Mann steigt in einer
Nacht zu dem Erzähler herab und berichtet ihm von seinem
neuen Dasein. Die Verwandten der reichen Erbtante von
Pau glaubten klug daran zu thun, ihrer Manie zu schmeicheln.
Sie alle studirten ebenfalls die Werke des hauptumlockten
Astronomen Flammarion und schickten ihr von Paris aus die
die neuesten Erscheinungen auf diesem Gebiete zu. Die
Unglücklichen ahnten nicht, dass sie damit gegen ihre
eigenen Interessen arbeiteten. Heute verfluchen sie alle den
Propheten von gestern und würden am liebsten den Verfasser
der „Uranie" der Erbschleicherei anklagen. Flammarion
hat nicht verfehlt, das Testament zum Anlass zu nehmen,
um im „Temps" nochmals die schon in „Uranie" gegebenen
Veimuthungen zu wiederholen und die Idee eines optischen
Telegraphen zwischen den zwei menschlichen Planeten als
möglich hinzustellen. Freilich müsste man nach seiner
Meinung mindestens einen Kaum von der Grösse der Insel
Sicilien künstlich beleuchten, um auf dem Mars bemerkt
zu werden und dazu reichen 100,000 Pranken nicht aus.
Ein anderer Pariser Astronom Namens Schmoll hat einen
praktischeren Einfall gehabt.**) Er hat gerathen, durch
einige (wo möglich elektrisch) stark beleuchtete Punkte
auf der Erde ein Sternbild nachzubilden, das sich vom Mars
aus gerade so ausnimmt, wie von der Erde aus, z. B. den
grossen Bären. Man könnte diese Punkte über ganz
Frankreich vertheilen. Verstehen die Marsbewohner das
Zeichen, so werden sie es bei sich wiederholen, wie man ja

*) S. „Psych. Stud." Februar-Heft 1890 S. 99. —

**) Man sehe unsere aus dem „Echo de Paris" v. 14. Juillet er.
geschöpften Bemerkungen über Schmoll am Ende dieses Absatzes.

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