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404 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1891.)
schon jetzt auf der Oberfläche ihres Planeten helle Linien
sieht, die sich verändern, aber immer geometrische Formen
haben. Aber auch für dieses Project wären die 100,000
Franken ein Tropfen Wasser auf einen glühenden Ofen.
Zu bemerken ist, dass die sieben Astronomen der Akademie
der Wissenschaften, zu denen weder Flammarion noch Schmoll
gehören, sich bis jetzt noch nicht geäussert haben, obschon
das Legat in erster Linie an das Observatorium von Mailand
und in dritter an das von New York gerichtet ist*" —
Das uns inzwischen zugegangene „Echo de Paris" vom
14. Juillet er. enthält eines Interviewers Fernand Xau Artikel
über die „Telegraphie Interplanetaire" chez (bei) Monsieur
Antoine Schmoll in Paris, aus dem wir über die Person
dieses unseren Lesern aus früheren Artikeln („Psych, Stud."
Jahrg. 1889 S. 1 ff. Note) wohl noch in gutem Andenken
stehenden Mitarbeiters unseres Journals gleich Eingangs
Folgendes entnehmen: —
„Die astronomische Gesellschaft von Frankreich wurde
vor ungefähr vier Jahren von zwölf ausgezeichneten
Astronomen gebildet, weiche Herr Flammarion bei sich versammelt
hatte. Herr A. Schmoll gehörte zur Zahl dieser
zwölf bedeutenden wissenschaftlichen Persönlichkeiten. Der
Präsident dieser rühmlichen Gesellschaft war Anfangs Herr
Flammarion, welcher Herrn Faye zum Nachfolger erhielt.
Gegenwärtig ist Herr Bouquet de la Grye, Urheber des
grossartigen Planes, Paris zum Seehafen zu erheben, der
Präsident der 'Societe d'Astronomie.'
„Herr A. Schmoll ist also gründendes Mitglied und
Beirath der genannten Gesellschaft. Er ist einer der
eifrigsten und interesselosesten Apostel der astronomischen
Wissenschaft. Seine fortgesetzten täglichen Morgen-
Beobachtungen über die Sonnenflecken und seine Statistik,
welche jährlich das Resultat aus denselben zieht, haben
schon seit lange die Aufmerksamkeit all derer gefesselt,
welche das Studium des Anblicks der Himmelskarte anzieht.
In seiner Wohnung Avenue de Villiers, 111, befindet sich
ein heiteres und sonniges Empfangszimmer. Herr A. Schmoll
ist fünfzig Jahre alt, und doch würde man ihm kaum
vierzig beilegen. Kopf- und Barthaare sind blond; seine
Hautfarbe zart und hell wie die der Nordbewohner," —
Wir gehen auf die nun folgende nähere Auseinandersetzung
zwischen dem Interviewer und Herrn Schmoll über
die Möglichkeit eines interplanetarischen Verkehrs nicht
näher ein, weil das Wesentliche daraus im vorhergehenden
Artikel der „Frankf. Zeitung" mitgetheilt ist und die
Voraussetzung der Bewohntheit anderer Welten eine schon
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