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Wittig: Flammarion und Wallace's Stellungen zum Spiritismus. 405
sehr alte ist. Die neuere Wissenschaft kann sie möglicherweise
nur durch immer neue und schärfere Entdeckungen
stützen. Sie ist an sich eine Denknothwendigkeit für uns.
Auf dem Mars haben sich bekanntlich seit einer Reihe von
Jahren seltsame geometrische, parallel laufende, wie einander
quer verbindende, einfache und Doppellinien gezeigt, an
denen man bereits gewisse Veränderungen wahrzunehmen
Gelegenheit hatte. Auch ist neuerdings so gut wie erwiesen,
dass es auf dem Mars in der Nähe seiner Pole geschneit
hat. Die Linien vermag man sich nur als Dämme oder
Kanäle, von intelligenten Marsbewohnern gezogen, zu erklären
. Diese Bewohner würden demnach, da Mars der
Erde fast gleich an Grösse nnd sonstigen Verhältnissen ist,
als physisch ziemlich ähnlich beschaffen anzunehmen sein
wie wir Erdbewohner. Was uns z. B. A. J. Davis in seinen
„Principien der Natur" (Leipzig, Oswald Mutze, 1869)
I. Bd. § 26 über den Mars und seine muthmaasslichen
Bewohner im hellsehenden Zustande mittheilt, ist zwar
höchst interessant, aber doch noch zu wenig erdwissenschaftlich
beweiskräftig, ebenso wie die von Dr. med. William
Baker Fahnestock zu Lankester in Pennsylvania in seiner
Schrift: — „Worlds within Worlds" — (s. mein
Vorwort zur deutschen Uebersetzung von „Statuvolence
oder der gewollte Zustand u. s. w." (Leipzig, Oswald
Mutze, 1884) S. IX ff. durch Hellsehen erhaltenen
Zeichnungen und Beschreibungen verschiedener Gestirne.
Wie höchst reservirt Herr Schmoll übrigens vom erdwissenschaftlichen
Standpunkte aus über die Möglichkeit und
Wahrscheinlichkeit einer Telegraphie der Marsbewohner
mit uns durch Zeichnung von Gestirnbildern urtheilt,
verräth uns der Schluss der JWschen Interview. Nachdem
Schmoll ihm schliesslich auseinandergesetzt hat, wie der
Mars ja bereits nach Secchi's Zeichnungen in seiner Südhemisphäre
in 4 beinahe gleiche Abschnitte durch zwei
gerade Linien getheilt sei, welche ein Kreuz bilden, von
denen jeder Abschnitt in seiner Mitte einen Punkt trägt,
und wie die 4 Punkte zusammen ein regelmässiges Viereck
bilden, dessen Seiten parallel den Linien des Kreuzes verlaufen
, sagt er: — „Alles, worauf es ankommt, ist, zu wissen,
ob diese Punkte wirklich gut gesehen worden sind, ob sie
nicht bloss eine optische Täuschung auf Seiten des
Beobachters waren." — „Herr Schmoll", berichtet M. Xau
schliesslich, „hörte plötzlich auf zu sprechen. Während
einiger Sekunden sah ich, dass er die Erde verliess. Dann,
zu ihr zurückkehrend, fuhr er fort: — <Ah, wenn man jemals
dahin gelangte! Das wäre die grösste, die herrlichste Ent-
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