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Wittig: Noch einmal der indische Gaukler.
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was von beiden erforschungswürdiger ist. Dann behält
Jeder in seiner Art Recht.
Das „Light" vom 20. Juni er. brachte einen weiteren
Artikel: — „The Camera and the Fakir"' — als Bestätigung
von Mr. Coates1 Ansicht, welcher eine Zeitung „The People's
Friend" („Der Volksfreund"), herausgegeben von John
Leng Co., Bankstreet, Dundee, und 186 Fleet-street,
London, vom 2. Februar 1891, einsandte, worin der Leitartikel
„den neuesten amerikanischen Schwank" bespricht,
weil viele seiner Leser die Frage nach der Wahrhaftigkeit
des Berichtes gestellt und Einer sogar die Sache in einem
Artikel ernsthaft genommen und den Wunsch ausgesprochen
hatte, man möge doch dem Original-Artikel die weiteste
Verbreitung in den hauptsächlichsten photographischen
Journalen des Landes geben. Noch mehr, die „Photographic
News" brachten bereits einen Leitartikel über den Gegenstand
, welcher dem „Light" zugesandt wurde. — Das
Journal „Photography" druckte nicht bloss den Original-
Artikel, sondern lenkte in seiner Nr. vom 18. December 1890
die Aufmerksamkeit auf die Thatsache, dass in der
„Newcastle Weekly Chronikle" („Kleinen Wochenchronik
von Newcastle") ein Correspondent, der aus Whitehaven
schrieb, sich für die Genauigkeit des Artikels verbürgte,
sowie für die Wahrheit der hypnotischen Auflösung dieses
Geheimnisses, das nun Viele im Ernst für durch die
Photographie gelöst erachteten. Der Herausgeber des
„Volksfreundes" schrieb in Folge dessen an den Herausgeber
der „Chicago Tribüne", in welcher der Artikel zuerst
erschienen sein sollte, mit der Bitte um alle mögliche Aufklärung
über den Fall, und einen zweiten Brief an den
vorgeblichen Entdecker Mr. F. S. Ellmore, Sohn des
W. Ellmore, Geldwechslers in Chicago, mit dem Ersuchen
um Darleihung eines der Origmal-^orfac-Negative, dessen
Vorlegung wir für den Hauptbeweis der ganzen Angelegenheit
erachteten, weil wir es für zunächst unmöglich hielten, ein
unechtes Negativ zu erzeugen. Folgender freimüthige und
offenherzige Brief kam als Antwort auf den an den Herausgeber
der „Tribüne" gerichteten: —
„Chicago, 14. December 1890.
„Mein sehr werther Herr! — Ihr Schreiben vom
29. November er. ist mir als dem Verfasser des Artikels
über Hypnotismus, den Sie erwähnen, überhändigt worden.
Die Geschichte war eine kleine Erdichtung, erfunden, um
ihr die Aehnlichkeit einer Thatsache zu verleihen, und
sollte in anziehender Form eine Theorie liefern, die ich seit
einiger Zeit im Kopfe trug. Ich sehe keinen Grund, weshalb
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