Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 416
(PDF, 156 MB)
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416 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1891.)

ein Machwerk war. Ich sah das Kunststück mit dem
Mangostrauche oft, als ich in Indien war, und lernte die
Details seines modus operandi kennen. Es ist ein gewöhnliches
, wiewohl sehr geschicktes Taschenspielerkunststück.*)
Die anderen in diesem Artikel beschriebenen (oder falsch
geschilderten) Zauberstücke sah ich dort nicht. Die Geschichte
von dem das Tau hinauf klimmenden und oben
verschwindenden Knaben ist in der emen oder anderen
Form schon sehr alt, und ich stellte dieserhalb viele Nachforschungen
in Indien an, verfehlte aber, eine Person zu
treffen, welche Zeuge von irgend Etwas gv3wesen wäre, das
als Grundlage für die Geschichte hätte dienen können.
Golonel Olcott behauptete, dass er einer Person begegnet
sei, welche den Vorgang gesehen hätte, und fügte noch
hinzu, dass in dem einen Falle ein ziemlich entfernt
stehender Beobachter einen Baum erklettert hätte, von dem
aus er zwar des Gauklers Bewegungen beobachten, aber
seine Worte nicht 'verstehen' konnte. Die nahe stehenden
Zuschauer sollen behauptet haben, dass der Gaukler den
Knaben das Tau empor mit einem Messer verfolgte und
oben verschwand; dass die blutenden Glieder, der
Körper u. s. w. des Knaben gleichsam aus dem „Leeren"
herniederfielen; dass der Gaukler alsdann wieder erschien,
am Tau herabkletterte und die Theile des Knaben sich von
selbst wieder zusammenfügten und ein Ganzes wurden. Der
Zuschauer im Baume sah nur, dass der Gaukler eine Pflanze
zerschnitt, welche zur Ordnung der Kürbisse gehörte.
Colonel Olcott vertrat die Erklärung, dass ein 'mesmerischer
Einfluss (glamour)' vom Gaukler über diejenigen Zuschauer
geworfen wurde, welche seine Worte vernehmen konnten.
Ich war nicht im Stande zu ermitteln, ob die Geschichte
in den Hallucinationen eines hypnotisirten Zeugen entsprungen
war, oder ob sie nur eine gröbliche Verunstaltung
eines geschickten Zauberkunststückes ist. — Doch sei dem,
wie ihm wolle, der Gnadenstoss wurde dem obigen Artikel
von der 'Chicago Daily Tribüne* durch folgende Darstellung
gegeben, welche in derselben Zeitung in der Nr. vom
(5. December 1890 erschien" (und die sich nahezu mit dem

*) Wir erinnern hierbei besonders an das von Prof. Sellin in
New Castle gesehene und beschriebene Zauberstück des Hervorwachsen-
lassens einer Pflanze aus einer Wasserflasche s. „Psych. Stud."
Oklober-Heft 18%6 S. 456 ff. und das Werk: — „Animisnius und
Spiritismus" i. Bd. S. 132, wonach man wenigstens diese Leistung tür
echt halten sollte, weil sie so gut bezeugt erscheint. —

Der Uebersetzer.


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