Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 419
(PDF, 156 MB)
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Wittig; Noch einmal der indische Gaukler.

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der Indier eine Citrone auf der flachen Hand mit einem
Hiebe seines krummen Säbels durch. Der General hielt
das Kunststück auch für ein Blendwerk. Der Indier widersprach
. Der General hielt ihm die rechte Hand hin und
forderte ihn auf, das Kunststück bei ihm zu wiederholen.
Der Indier weigerte sich dessen, liess sich aber die linke
Hand weisen und wiederholte mit dieser die Spaltung der
Citrone. Der General schüttelte das Haupt. — 'Warum
hast Du die linke Hand und nicht die rechte gewählt ?' —
fragte Napier. Der Indier lächelte: — 'Die rechte Hand
ist hohl, und ich wäre in Gefahr gekommen, Ihnen leicht
den Daumen abzuhauen; bei der linken lief ich diese Gefahr
nicht.' — Was ist grösser, der Muth des Engländers oder
die Geschicklichkeit des Indiers?" — Wir antworten: -
die letztere, denn Napier kannte die Gefahr nicht, in der
er schwebte.

Die von Mme. Blavatsky mitgetheilte Sage von den

indischen Gauklern*)

Von Carl Kiesewetter in Meiningen.

kann man durch hypnotische Pascination erklären; meiner
persönlichen Ueberzeugung nach ist sie jedoch entweder
eine Wandersage, oder — was mir wahrscheinlicher ist —
eine absichtliche Umdichtung alter deutscher Zaubersagen,**)
in denen wir die Elemente der von den Jongleuren erzählten
Sage, das Indieluftklettern und das magische Zer-
stücken und Wiederzusammensetzen eines Menschen, schon
vorfinden.

Die erste derselben erzählt der Bekämpfer der Hexen-
processe Johann Wier in seinem berühmten Werk „De
praestigiis Daemonum" Lib. II. cap. 7. (Ed. m.Basil. 1568,
8°. p. 159) mit folgenden Worten: — „Zu Magdeburg zeigte
ein gewisser magischer Verblender in einem Circus oft ein
im Kreis sich tummelndes Pferd und sammelte Eintrittsgeld
. Am Schluss der Vorstellung sagte er, dass er bei flexi
Sterblichen zu wenig Geld verdient habe und in den Himmel
aufsteigen wolle. Er warf ein Seil in die Luft, an welchem
das Pferd emporkletterte; der Zauberer that, als ob er es
am Schweife zurückhalten wolle, und kletterte so gleichfalls

*) „Psych. Stud." Juni-Heft 1^91 S. 342, desgl. vorliegendes
September-Heft S. 411 ff. — Die Red.

**) Man vergleiche, was ich über die diesbezügliche Belesenheit der
Madame Blavatsky im 8. Capitel meiner „Geschichte des neueren
Occultismus4 sage. — C. K.

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