Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 421
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Kiesewetter: Sage von den indischen Gauklern. 421

nach dem andern den Kopff, mit vielen seltzamen Worten
und Ceremonien, wieder auff; so bald aber dieses geschehen,
sprang eine Lilie, aus den vieren in dem Hafen auf dem
Tisch, in die Höhe, und wurde so bald auch der Leib
wiederum gantz; und dieses trieben sie immer so fort, biss
es auch an den Meister kam."

„Diesem nun, ob ihn schon vorhero D. Faustus sein
Lebenlang nicht gesehen hatte, wollte er eines versetzen,
und solchem Gauekelwerck ein Ende machen: nähme
demnach wahr, als sie zum andermal das Kopff abhauen
anhebeten, und der Reyen nun an dem Meister wäre, welcher
Lilien-Stengel in dem Hafen dem Meister zugehörte; und
dieser eben nieder knien wolte, gehet D. Faustus unsichtbar
hin zu dem Tisch, auff welchem der Hafen mit dem Lilien-
Stengel stunde, und schlitzet mit einem Messer des Meisters
Lilien-Stengel von einander, machte sich hierauf wiederum
unsichtbar von dannen, ja gar zur Thür hinaus, welches
auch die Anwesenden nicht gewahr wurden. Der Knecht
schlägt indessen dem Meister, wie vorhin mehr geschehen,
das Haupt ab, lässt es waschen und barbieren, und will es
nunmehr wieder auff den Körper setzen; aber, siehe, da fiel
es wieder herab: Leicht ist zu glauben, dass dieses nicht
allein alle Anwesende, vielmehr aber die Knecht und
Schwartzkünstler befrembdet habe, worüber sie denn noch
mehr erschrocken seynd, als sie gesehen, dass des Meisters
Lilie oder Wurtzel des Lebens, in dem Hafen von einander
geschlitzet war, und der Meister tod auff der Erde läge."

Aehnliche Zauberduelle erzählt das Volksbuch von
Fausfs Famulus Wagner von diesem und dem spanischen
Zauberer Johann de Luna und Lerchheimer in seinem „Bedenken
von der Zauberei" von einem im 16. Jahrhundert
lebenden hessischen Edelmann A. v. D. Dieselbe Kunst —
jedoch mit minder tragischem Ausgang — soll nach Widmann-
Pfitzer im Jahre 875 Kaiser Ludwig** jüdischer Leibarzt
Sedechiasj im Jahre i 271 der Halberstädter Domherr Johann
Teutonicus und im Jahre 1272 ein ungenannter niederländischer
Zauberer zu Kreuznach ausgeübt haben. (S. „Faustbuch
" S. 304 und 305.)


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