Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 439
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

439

mich wegen meiner Leichtgläubigkeit aus und hielt alles
für einen Traum ohne Bedeutung; doch auf meine eindringlichen
Bitten versprach er mir, die drei Nummern zu
setzen. Als mein Mann fort war, überfiel mich die Ahnung,
dass er sein "Wort nicht halten würde. Plötzlich wurde
mir deshalb so bange zu Muthe, dass ich es nicht mehr
aushalten konnte. Mein Mädchen war damals auf Urlaub
bei ihren Eltern, weshalb ich eine andere Magd im Hause
bat, schnell in die Lotterie zu laufen, und gab ihr einen
Gulden mit einem Zettel, worauf die Nummern geschrieben
waren. Sie sagte, dass sie vorher ihre Herrin um die
Erlaubniss bitten müsste. Ihre Gebieterin befahl ihr aber,
vor dem Gange die Zimmer aufzuräumen und noch andere
häusliche Arbeiten zu verrichten. Als sie später in die
Lottokollektur gelangte, war diese schon gesperrt. Meine
Ahnung hatte mich nicht betrogen. Mein Mann kam
Abends ganz bleich nach Hause und sagte mit kläglichem
Tone: — 'Ach! meine Liebste, verzeihe mir, Deine Nummern
sind alle drei gezogen worden, und ich Esel! habe sie nicht
gesetzt.'" — Dieselbe Dame hat oft Träume gehabt, welche
sie Freundinnen erzählte, die sie auszulegen wussten, aber
listigerweise ihr selbst nicht die Nummern verriethen,
sondern für sich selbst setzten und hübsche Summen darauf
gewannen. Eine von ihnen gewann ein paar tausend Gulden,
wie der Dame von deren Magd erzählt wurde, und machte
dann der Träumenden Geschenke davon, welche diese jedoch
nicht ohne Aerger annahm. Margarethe Krepelka.

b) Herr Pastor em. Reichenbach theilte uns Anfang
Mai er. des Weiteren*) mit: — Ich will Ihnen eine Art
Glaubensbekenntniss ablegen. Der Mensch besteht aus Leib,
Seele und Geist. Leib und Seele (sie ist gleichsam der
Nervenäther) gehen im Tode unter; der Geist bleibt für
alle Ewigkeit. Das Erscheinen Verstorbener geschieht in
einem seelischen Leibe. Was die unendliche grosse Gottheit
anlangt, und die Billionen Welten, so kann sich Gott
nicht um jeden Einzelnen kümmern; jeder Stern hat seinen
besonderen Gott, der Länder und Völker beherrscht und
regiert. Jeder Mensch hat einen Schutzgeist, der ihn leiblich
und geistig lenkt und regiert. Ihm gegenüber steht ein
böser Dämon, der den Menschen zu allem Unheil verleiten
will.**) So kam ich einmal von Uetzdorf gegen Abend, trat

*) Vgl. „Psych. Stud." Juni-Heft 1891 S. 283 ff. sub g\ h) u. •). -
**) Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kam seiner Zeit der 30. Oct. 1887
verstorbene Gymnasiallehrer a. D. Jankowski in Dyherrnfurt a. 0. —
Man sehe dessen Artikel und Schriften in den Jahrgängen 1882—86
der „Psych. Stud.", besonders März-Heft 1886 S. 107. ~ Die Ked.


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