Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
18. Jahrgang.1891
Seite: 442
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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442 Psychische Studien. XVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1891.)

Folgendes, was sie mir mit ihren eigenen Worten auf Ersuchen
schriftlich gab: — „Als ich ein Mädchen von 16 bis
18 Jahren alt war, erzählte mir meine Grossmutter folgendes:

— Ich besuchte mit meinen Jugendfreundinnen Abends die
Spinnstuben. Eine von den Mädchen schlief alle Abende
zu bestimmter Zeit ein; es begab sich nun einmal, dass
ihre Nachbarin dieselbe durch einen Stoss weckte mit den
Worten: — 'Schläfst Du denn schon wieder V Zu unserem
Erstaunen fielen die Kleider zu Boden, ohne dass sich der
Körper darin befand. — Nach einiger Zeit klopfte es am
Fenster und bat um Einlass. Als wir öffneten, erschien die
Verschwundene nackend. Sie kleidete sich schnell an, ging
nach Hause und erkrankte schwer. Ob das Mädchen wieder
gesund wurde, weiss ich nicht mehr. Solches hätte sich also
ungefähr in den Jahren 1814—1815 zugetragen. Ob es auf
Wahrheit beruht, weiss ich ja nicht, aber dass meine selige
Grossmutter, so viel ich sie kennen gelernt habe, wahrheitsliebend
war, kann ich versichern. Ich habe es ja selbst für
übernatürlich gehalten und oft geglaubt, es sei nur Phantasie
gewesen. Meine Grossmutter lebte zu der Zeit, als
sich dies zugetragen, im Hause ihrer Eltern im Dorfe
Voigtshain bei Würzen in Sachsen. Sie war 1800 daselbst
geboren und hiess Christiane Haase, später verehelichte
Teichmann. Zuletzt lebte sie in Trebelshain bei Würzen
und starb 1876.

f) Gebannter Geist. — Beim Oberstadthauptraann
der ungarischen Stadt Maria-Theresiopel erschien dieser
Tage der Landwirth Zsemko. Der Mann war furchtbar
verstört, und aus seinen konfusen Angaben war nur so viel
zu entnehmen, dass in der Wohnung Zsemk&s Geister spuken,
welche alles, was auf ihrem Wege liege, zerstören. Der
Stadthauptmann gab dem Geisterseher zwei berittene
Panduren mit, welche an Ort und Stelle wirklich ein Bild
der Zerstörung fanden. Die Hüter der Ordnung legten
sich nun Nachts auf die Lauer, allein die Geister trieben
den Scherz, dass sie, wenn die Panduren den Keller durchstöberten
, über deren Häuptern ihr Höllengewerbe trieben,
während sie im selben Augenblick, da die Panduren hinaufeilten
, im Keller zu rumoren begannen. Endlich ward man
der „Geister" — vielmehr eines jungen, hübschen Mädchens
habhaft, welches dabei attrapirt wurde, als es in einem
Zimmer das gesammte Mobiliar vernichtete. Festgenommen
und zum Geständnisse gebracht, erzählte das Mädchen, der

— Geist der verstorbenen ersten Frau Zsemko's sei ihr erschienen
, verfolge sie in Gestalt einer schwarzen Kuh noch
immer und zwinge sie, allen Hausrath zu zerstören. Man


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